Das Flüchtlingshilfswerk der UN wird zukünftig von einem Iraker geführt.
Überraschende WahlEx-Präsident aus dem Irak wird neuer UN-Flüchtlingschef

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Blaue Schriftzüge und ein Emblem an einem Gebäude, weitere Schriftzüge im Vordergrund (Symbolbild).
Ein signifikanter Wandel an der Führungsspitze des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) ist erfolgt: Als neuer Hochkommissar für Flüchtlinge wurde der frühere irakische Staatschef Barham Salih berufen. Nachdem UN-Generalsekretär António Guterres ihn vorgeschlagen hatte, billigte die UN-Vollversammlung in New York seine Ernennung. Künftig wird Salih von Genf aus die weltweite Unterstützung für Millionen von Personen leiten, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Salih, 65 Jahre alt, tritt die Leitung des UNHCR inmitten einer Periode tiefgreifender Notlagen an. Ein historischer Höchststand bei der Anzahl der Vertriebenen wurde durch die Auseinandersetzungen in der Ukraine, Afghanistan und dem Sudan erreicht. Zugleich steht die Institution vor enormen monetären Schwierigkeiten, weil bedeutende Finanziers wie die Vereinigten Staaten unter Donald Trump und auch Deutschland ihre Zuwendungen erheblich gekürzt haben. Dies hatte die Kündigung von etwa 5.000 Angestellten zur Folge. Das berichtet „FOCUS online“.
Umfassende politische Expertise zeichnet Salih aus. In den Jahren 2018 bis 2022 bekleidete er das Amt des irakischen Präsidenten, eine Position mit hauptsächlich zeremoniellen Befugnissen. Davor fungierte er beispielsweise als Regierungschef der autonomen Region Kurdistan und war im Anschluss an den Umsturz des Baath-Regimes 2003 stellvertretender Ministerpräsident in der Übergangsregierung des Irak.
Wer waren die anderen Kandidaten?
Eine lange Gepflogenheit wird mit der Berufung von Salih durchbrochen, da mit einer einzigen Ausnahme sämtliche seiner elf Amtsvorgänger europäischer Herkunft waren. Es existieren keine formellen Regelungen bezüglich der geografischen Herkunft der Leiter von UN-Organisationen. Auch andere bekannte Persönlichkeiten befanden sich im Wettbewerb um diese Position, einschließlich des deutschen SPD-Politikers Niels Annen, der von der Bundesregierung ins Spiel gebracht wurde, sowie des Schweden Jesper Brodin, dem früheren Leiter von Ingka, dem Hauptbetreiber der IKEA-Einrichtungshäuser. Zusätzliche Bewerber kamen zum Beispiel aus der Schweiz, der Türkei sowie auch aus Uganda.
Das Amt übernimmt Salih von dem Italiener Filippo Grandi, dessen Dekade im Dienst zum Jahresende endet. Dass ein Bewerber aus dem Nahen Osten für diesen bedeutenden Posten ausgewählt wurde, wird als ein beachtliches Zeichen interpretiert. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
