„Besondere Gefahren“Kanada warnt LGBTQI+-Gemeinde vor Reisen in die USA

Eine große Pride-Flagge wird während der Pride Parade in Vancouver (Kanada) getragen.

Eine große Pride-Flagge wird während der Pride Parade in Vancouver getragen. Die kanadische Regierung warnt die LGBTQI+-Community 

Nach Überprüfung von Expertinnen und Experten warnt Kanada: Mitgliederinnen und Mitglieder der LGBTQI+-Gemeinde aus dem eigenen Land sollen nicht in die USA reisen.

Die kanadische Regierung hat am Dienstag (29. August 2023) in die USA reisende Mitgliederinnen und Mitglieder der LGBTQ-Gemeinde vor Risiken in einigen Teilen des Landes gewarnt.

In einem auf der Webseite des Außenministeriums veröffentlichten Hinweis werden die betroffenen Reisenden aufgefordert, „staatliche und örtliche Gesetze und Richtlinien zu überprüfen“, die die LGBTQ-Gemeinde betreffen könnten.

Kanada: USA-Reisewarnung für LGBTQI+-Community

Bisher wurden Warnungen dieser Art vor allem für Länder veröffentlicht, die für eine Missachtung der Rechte von LGBTQ-Personen bekannt sind, etwa Russland, Ägypten oder Uganda.

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„Wir haben Experten in der Regierung, deren Aufgabe es ist, sich in der Welt umzusehen und zu prüfen, ob es besondere Gefahren für bestimmte Gruppen von Kanadiern gibt“, sagte die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland auf einer Pressekonferenz und betonte, dass die Warnung nicht politischer Natur sei.

In Kanada leben rund 40 Millionen Menschen, rund eine Million gehören der LGBTQ-Gemeinde an. Die USA sind das beliebteste Reiseziel die Kanadier, allein im Juni statteten sie dem Nachbarland 2,8 Millionen Besuche ab.

Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Anti-LGBTQ-Rhetorik in den USA: Einige Bundesstaaten versuchen zum Beispiel, Drag-Shows zu untersagen oder Transgender-Personen die Teilnahme an Sportveranstaltungen zu verbieten. Befürworter solcher Beschränkungen rufen auch zu Boykotten von Marken wie der Supermarktkette Target auf, die LGBTQ-Belange öffentlich unterstützen. (afp)