Kurzer Prozess bei National Express! Das Unternehmen streicht eine wichtige Zuglinie am Wochenende. Tausende Reisende sind betroffen.
Zug-Zoff eskaliertWichtige NRW-Linie plötzlich gestrichen

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Ein National-Express-Zug auf den Gleisen in Köln (Symbolfoto)
Paukenschlag für Tausende Reisende in NRW! Der Zoff zwischen dem Eisenbahnunternehmen National Express und den Verkehrsverbünden go.Rheinland und Rhein-Ruhr (VRR) erreicht einen neuen Höhepunkt.
National Express hat am Donnerstagabend eiskalt angekündigt, den Betrieb des Regionalexpress 4 zwischen Aachen, Düsseldorf und Dortmund am Wochenende komplett ausfallen zu lassen.
Die Verbünde wurden darüber vorab nicht einmal informiert. Eine Begründung? Fehlanzeige! In der Regel ist aber akuter Personalmangel das Problem.
Die Verbünde sind fassungslos. Die Züge „komplett und unabgestimmt ausfallen zu lassen, ohne für ein adäquates Ersatzkonzept zu sorgen“, sei nicht hinnehmbar, heißt es in einer wütenden Stellungnahme. „Damit greift das Unternehmen in das öffentliche Nahverkehrsangebot ein und gefährdet die Mobilität von tausenden Fahrgästen auf einer Verbindung von landesweiter Bedeutung.“
Die klare Forderung an National Express: „das bestellte Angebot vollumfänglich und zuverlässig zu erbringen.“ Reisende müssten rechtzeitig informiert werden und das Unternehmen ist verpflichtet, einen Schienenersatzverkehr auf die Beine zu stellen.
Dieser Eklat ist nur die Spitze des Eisbergs. Schon seit Monaten hagelt es Kritik, weil auf den Linien von National Express ständig Züge ausfallen.
Dieser untragbare Zustand hat bereits zu zwei Abmahnungen gegen das Unternehmen geführt, eine im November letzten Jahres und eine weitere im Juli. Genutzt hat es offenbar nichts: „Beide Abmahnungen haben jedoch nicht zu einer ausreichenden Qualitätsverbesserung geführt“, so die Verbünde.
Dabei waren die Verkehrsverbünde dem Unternehmen wegen des Mangels an Lokführerinnen und Lokführern sogar schon „weitestmöglich entgegengekommen“. Sie erlaubten, das Fahrtangebot um rund vier Prozent zu kürzen, damit der Fahrplan endlich stabiler wird. Denn das größte Ärgernis für Fahrgäste ist die miese Verlässlichkeit. Wer erst am Bahnsteig erfährt, dass sein Zug ausfällt, hat kaum noch eine Chance, umzuplanen. (red)

