Was für ein gackernder Start in den Tag! In der S6 von Essen nach Köln haben Unbekannte die 1. Klasse kurzerhand in einen Hühnerstall verwandelt.

Drei lebendige Hühner scharrten auf ausgelegtem Stroh und Erde, als der Lokführer sie am Dienstagmorgen (14. Oktober) entdeckte.

Gegen 7.30 Uhr ging der Alarm ein. Bundespolizei und Feuerwehr rückten an. Für Reisende im morgendlichen Berufsverkehr war die Entdeckung ein Ärgernis. „Aufgrund der notwendigen Reinigung und Desinfektion des Abteils musste der S-Bahn-Zug leider komplett entfallen“, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

Hühner im Zug: Ermittlung wegen „Verunreinigung von Bahnanlagen“

Die Bundespolizei fand die Tiere zum Glück unversehrt vor. Ein Sprecher erklärte, dass nun wegen „Verunreinigung von Bahnanlagen“ ermittelt wird. Hinweise auf die Täter oder Täterinnen gibt es bislang nicht, auch einen politischen Hintergrund schließen die Beamtinnen und Beamten aus. Die Auswertung von Videoaufnahmen soll Klarheit bringen.

Die Rettung der tierischen Passagiere war nicht ganz einfach. Um die Hühner nicht im Gleisbett einfangen zu müssen, wurde der Zug von einem Abstellgleis extra in den Bahnhof Köln-Worringen gefahren.

Dort schnappten sich die Einsatzkräfte der Kölner Feuerwehr die drei Ausreißer und brachten sie ins Tierheim Zollstock. Das Fazit eines Feuerwehrsprechers klingt nach Erleichterung und einem Schmunzeln: „Die Tiere sind laut Tierheim Zollstock wohlauf und gackern. Sie lachen sich wohl über ihr Abenteuer kaputt“.

Immer wieder haben es Tierheime in und um Köln mit ausgesetzten Tieren zu tun – eine traurige Realität für die engagierten Helferinnen und Helfer. (red)