Abo

Erste Sperrungen & VergiftungenWarnung vor tödlicher Gefahr in NRW

Auf einem Spielplatz nahe Münster liegt ein Spielzeug (Symbolbild): In Münster wurden kürzlich mehrere Spielplätze gesperrt, nachdem ein Kind einen Giftpilz in den Mund genommen hatte.

Auf einem Spielplatz nahe Münster liegt ein Spielzeug (Symbolbild): In Münster wurden kürzlich mehrere Spielplätze gesperrt, nachdem ein Kind einen Giftpilz in den Mund genommen hatte.

In NRW steigt die Gefahr durch den Grünen Knollenblätterpilz. Nach mehreren Vergiftungen und Spielplatz-Sperrungen warnen Experten vor dem Verzehr unbekannter Pilze.

Mit dem feuchten Herbst beginnt in Nordrhein-Westfalen die Hochsaison für Pilzsammler – und mit ihr die Gefahr schwerer Vergiftungen durch den Grünen Knollenblätterpilz.

In Münster wurden kürzlich mehrere Spielplätze gesperrt, nachdem ein Kind einen Giftpilz in den Mund genommen hatte, wie die Stadt mitteilte. Gleichzeitig meldete die Uniklinik Essen mehrere lebensbedrohliche Vergiftungen.

Der Knollenblätterpilz gilt als einer der giftigsten Deutschlands: Bereits geringe Mengen können zu akutem Leberversagen führen.

Typische Symptome treten meist acht bis zwölf Stunden nach dem Verzehr auf und beginnen mit Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.

Grüne Knollenblätterpilze stehen auf Waldboden. Der Giftpilz sieht essbaren weißen Champignons ähnlich. Der Verzehr des Pilzes kann die Leber schädigen und sogar tödlich enden.

Grüne Knollenblätterpilze stehen auf Waldboden. Der Giftpilz sieht essbaren weißen Champignons ähnlich. Der Verzehr des Pilzes kann die Leber schädigen und sogar tödlich enden.

Laut Mediziner Markus Litt-Lampe von der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn kann eine frühzeitige Behandlung mit Aktivkohle und dem Gegengift Silibinin das Risiko schwerer Leberschäden senken; in schweren Fällen ist eine Lebertransplantation nötig.

Auch die Stadt Münster reagierte: Auf Spielplätzen in Handorf wurden Pilze abgesammelt, Sandflächen gefräst und Flächen mit Bauzäunen abgesperrt.

Dennoch betont Pilzforscher Gerhard Schuster von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, dass der Pilz durch Sporen überall vorkomme und selbst Sandtausch keinen sicheren Schutz biete. Entscheidend seien Aufklärung und Respekt vor unbekannten Pilzen. (dpa)