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Großrazzia in NRWBetreiber von Corona-Testzentren im Visier – „blöder Fehler“ löste Ermittlungen aus

Polizisten bringen Tüten mit Beweismaterial zu einem Auto.

Mit einer Razzia in mehreren Städten ist die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Donnerstag (24. Februar 2022) dem Betrugsverdacht gegen Betreiber von 14 Corona-Testzentren nachgegangen. Das Symbolfoto entstand bei einer Razzia gegen Bandenkriminalität am 28. Mai 2021 in Oberhausen.

Alles begann, als Bürger Ergebnisse über Corona-Schnelltests erhielten, obwohl sie sich gar nicht hatten testen lassen. Nun gibt es Durchsuchungen in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens und Ermittlungen gegen mehrere Beschuldigte.

Betreiber von 14 Corona-Testzentren in Nordrhein-Westfalen stehen unter Betrugsverdacht. Sie sollen in großem Stil nicht durchgeführte Schnelltests abgerechnet haben. Mit einer Razzia in mehreren Städten ging die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Donnerstag (24. Februar 2022) dem Verdacht nach.

Ermittelt werde gegen neun Beschuldigte im Alter von 22 bis 57 Jahren, teilte die Behörde mit.

Razzia: Impfzentren unter anderem in Remscheid und Essen im Visier

Die Verdächtigen sollen als Verantwortliche von drei Unternehmen mit Sitzen in Wuppertal und Remscheid insgesamt 14 Testzentren in Remscheid, Essen, Oberhausen, Velbert und Herne betrieben und gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung nicht durchgeführte Tests abgerechnet haben.

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Die Ermittlungen begannen, als mehrere Bürger meldeten, Testergebnisse erhalten zu haben, obwohl sie sich gar keinen Corona-Schnelltests unterzogen hatten.

„Das Ausnutzen der Pandemiesituation und das Abrechnen nicht durchgeführter Corona-Tests, um sich zu bereichern, ist für mich an Verwerflichkeit nicht zu überbieten“, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU). „Das sind schwerwiegende Straftaten.“ Der Betrug an Bürgern und Staat sei inakzeptabel. Dankbar sei man den Bürgern, die die Ermittlungen mit ihren Hinweisen ins Rollen gebracht haben.

Ermittler tauchten auch bei Unternehmen mit Sitz in Köln auf

Neben Geschäftsadressen wurden auch die Wohnungen der Beschuldigten in Wuppertal, Remscheid, Mülheim/Ruhr, Langen und Essen durchsucht, berichtete die Staatsanwaltschaft.

Zudem tauchten Ermittler bei zwei weiteren Unternehmen mit Sitz in Köln und im bayerischen Königsbrunn auf, die von den Beschuldigten als Dienstleister genutzt worden sein sollen. Gegen die Verantwortlichen dieser beiden Unternehmen bestehe aber kein Tatverdacht, betonte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Insgesamt seien 90 Beamte im Einsatz gewesen. Für den Fall einer Verurteilung wegen gewerbsmäßigen Abrechnungsbetrugs müssten die Beschuldigten mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen. (dpa)