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Familienvater nach Jahren tot gefundenNRW-Brauerei trauert um Kollegen

Ralf K. wurde seit 2017 vermisst. Acht Jahre nach seinem Verschwinden wurde seine Leiche in einer Garage gefunden.

Ralf K. wurde seit 2017 vermisst. Acht Jahre nach seinem Verschwinden wurde seine Leiche in einer Garage gefunden.

Acht lange Jahre bangten seine Familie, seine Freunde und Freundinnen und sein Kollegium. Acht Jahre hofften sie auf ein Wunder. Jetzt ist es traurige Gewissheit: Der seit 2017 vermisste Ralf K. (41) ist tot.

Was für eine schreckliche Entdeckung! Die Leiche des dreifachen Familienvaters wurde jetzt in einer Garage im Essener Stadtteil Borbeck gefunden – nur durch einen Zufall.

Eine Hausverwalterin hatte die Garage einige Wochen zuvor geöffnet, weil ihr ein darin abgestelltes Auto verdächtig vorkam. Sie rief die Polizei. Was die Beamten und Beamtinnen dann entdeckten, ist an Tragik kaum zu überbieten: Auf dem Fahrersitz des Wagens saß der Leichnam von Ralf K. – und das vermutlich seit seinem Verschwinden vor acht Jahren.

Am Montag (10. November) kam dann die endgültige Bestätigung durch die Polizei: Eine Obduktion und ein DNA-Abgleich haben ergeben, dass es sich bei dem Toten zweifelsfrei um den Vermissten aus Essen-Kettwig handelt. Anzeichen für ein Verbrechen gibt es laut den Ermittlerinnen und Ermittlern nicht.

Der Fall hatte damals große Anteilnahme ausgelöst. Ralf K., Vater von drei Töchtern, die damals noch klein waren, verschwand am 2. Februar 2017 spurlos. Freunde und Freundinnen sowie Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an der Suche, ein Facebook-Aufruf wurde zehntausendfach geteilt.

Auch bei seinem Arbeitgeber, der König-Brauerei, ist die Bestürzung riesig. Der 41-Jährige arbeitete dort als Gebietsleiter für die Marke „König Pilsener“ und galt als äußerst geschätzt und beliebt.

Die Suche blieb jahrelang ohne Erfolg, obwohl sogar ein Polizeihubschrauber im Einsatz war. Auch Garagen wurden damals überprüft. „Im Rahmen der damaligen Ermittlungen waren die Beamten bereits der Frage nachgegangen, ob der Vermisste möglicherweise eine Garage angemietet hatte“, so die Polizei. Doch es gab keine Hinweise.

Jetzt, nach dem tragischen Fund, herrscht traurige Gewissheit. Das Kollegium von „König Pilsener“ erklärte: „Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer haben wir erfahren, dass unser geschätzter und beliebter Kollege Ralf tot aufgefunden wurde.“

Geschäftsführer Anno Zilkens fügte hinzu: „Unsere Gedanken sind mehr denn je bei seiner Frau, seinen Kindern, seiner Familie, seinen Freunden und all jenen, für die Ralf ein geliebter und wichtiger Mensch war.“ (red)


Eure Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Ihr befindet euch in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielt mit dem Gedanken, euch das Leben zu nehmen? Wenn Ihr euch nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen könnt oder möchtet – hier findet Ihr anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreicht Ihr rund um die Uhr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, mit denen Ihr eure Sorgen und Ängste teilen könnt. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater und Beraterinnen des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de