Einbruch in Arztpraxis geht schiefKurioser Fall in Bielefeld: Ist das NRWs dümmster Verbrecher?

Schild vor einem Haus weist auf mögliche Einbrecher hin.

Ein Einbrecher in NRW brachte sich mit einer dummen Aktion selbst in U-Haft. Das Symbolfoto wurde am 9. Februar in Frankfurt am Main aufgenommen.

Ein Einbrecher, der selbst keinen Ausweg mehr sieht und zum letzten Mittel greifen muss. Dieser kuriose Fall hat sich in Bielefeld (NRW) zugetragen.

Personalausweis am Tatort verloren. Polizisten in zivil nach Drogen gefragt. Oder einfach nur im „falschen“ Moment von einer Kamera erfasst worden. Diese Verbrecher-Storys hat man schon mal gehört; sie dürfen als „Pech“ für die Gauner verbucht werden, wenn man in dem Fall von Pech sprechen kann.

Aber mit der Aktion, die ein 19-jähriger Einbrecher in Bielefeld gebracht hat, hat er den Titel als dümmster Verbrecher in NRW eigentlich so gut wie sicher. Jetzt sitzt der junge Mann in U-Haft.

Bielefeld: Mann bewirbt sich als dümmster Einbrecher in NRW

Was war passiert? Wie die Polizei berichtet, hatte sich der Mann am Freitag (18. Februar) absichtlich in eine Arztpraxis am Kesselbrink einschließen lassen. „Er durchsuchte die Praxis nach Wertsachen und nutzte sie zudem als Ausgangspunkt, um über angrenzende Balkone zu einer weiteren Praxis zu gelangen“, erklärt ein Sprecher der Polizei NRW.

Alles zum Thema Polizei NRW

Dort durchsuchte er ein Büro, machte sich aber auf den Rückweg zu Praxis Nr. 1, als er die übrigen Türen nicht öffnen konnte. Doch auch in der ersten Praxis: Stillstand. Der 19-Jährige musste feststellen, dass er die Ein- und Ausgangstür nicht öffnen konnte. Er saß fest.

Einbruch in Arztpraxis: Dann muss 19-Jähriger selbst die Polizei rufen

Nachdem er vergebliche Versuche unternommen hatte, die Praxistür gewaltsam zu öffnen, griff er auf seinen Notfall-Plan zurück, der ihn direkt in die U-Haft schickte: Er wählte gegen 6.20 Uhr am Morgen den Notruf der Polizei.

Dort gab er an, nach seinem Einbruch seit Stunden festzusitzen. Nun brauche er Hilfe. Nach den derzeitigen Erkenntnissen der Polizei gilt der 19-Jährige in elf weiteren Sachverhalten als dringend tatverdächtig.

Der Täter ist bereits polizeibekannt und wurde am Montag (21. Februar) dem zuständigen Haftrichter vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl erließ. NRWs dümmster Einbrecher sitzt nun erneut fest, diesmal weiß die Polizei aber bereits Bescheid. (tw)