Mit fast 2,7 Promille hat ein Lokführer im Kreis Gütersloh einen planmäßigen Halt durchfahren und dann auf freier Strecke angehalten. Der Zug musste evakuiert werden.
„Bedauerlicher Einzelfall“Betrunkener Lokführer stoppt RE6 auf freier Strecke

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Ein Lokführer saß sturzbetrunken am Steuer eines Regionalzugs der Linie RE6 (RRX) und stoppte auf freier Strecke (Archivfoto des RRX Rhein-Ruhr-Express aus 2018).
Aktualisiert
Ein betrunkener Lokführer im Kreis Gütersloh hat den Regionalverkehr in NRW am Sonntagnachmittag erheblich beeinträchtigt. Der RE6, der auch im Kölner Hauptbahnhof hält, musste von der Feuerwehr evakuiert werden, wie die Polizei mitteilte.
Der 53-Jährige hatte demnach zunächst den planmäßigen Halt am Bahnhof Rheda-Wiedenbrück durchfahren und den Zug der National-Express-Linie anschließend unvermittelt auf freier Strecke gestoppt.
Ein Zugbegleiter bemerkte eine deutliche Alkoholfahne und informierte daraufhin die Notfallleitstelle der Bahn, die wiederum die Bundespolizei alarmierte.
Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,67 Promille. Wegen Anzeichen einer psychischen Ausnahmesituation wurde der Mann in eine Fachklinik eingewiesen.
Ermittlungen gegen Lokführer wegen Gefährdung des Bahnverkehrs
Die rund 250 Fahrgäste wurden den Angaben zufolge von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Der Einsatz dauerte insgesamt fast drei Stunden und führte zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Gegen den Lokführer wird nun wegen Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.
In einer Stellungnahme erklärte National Express am Montagabend (24. November), dass es sich bei dem betrunkenen Triebfahrzeugführer „nach derzeitigem Stand um einen äußerst bedauerlichen Einzelfall“ handele.
„Der Fahrbetrieb im Schienenpersonennahverkehr unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften, einschließlich eines absoluten Alkohol- und Drogenverbots. Triebfahrzeugführende durchlaufen zudem vorgeschriebene medizinische und psychologische Beurteilungen“, erklärte das Unternehmen mit Hauptsitz in Köln.
Es dankte seinem Zugpersonal, das „entscheidend dazu beigetragen habe, die Sicherheit der Fahrgäste jederzeit zu gewährleisten.“ Ebenso der Feuerwehr und den Polizeiorganisationen für ihre Unterstützung.
„Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen und unterstützen die laufenden Ermittlungen vollumfänglich. Der Vorfall wird auch unternehmensintern mit höchster Priorität untersucht, um mögliche Ursachen aufzuklären“, so National Express. (mit dpa)
