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Kathedrale von NantesPolizei nimmt Mann in Gewahrsam: Legte er das Feuer?

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Das Feuer wütete in der Kathedrale von Nantes. Offenbar wurde es bewusst gelegt.

Nantes – Dieser Artikel wurde aktualisiert am 19. Juli – Der Großbrand in der Kathedrale im westfranzösischen Nantes ist offenbar das Werk eines Brandstifters. Die Polizei teilte am Sonntag (19. Juli) mit, dass sie einen Mann in Gewahrsam genommen habe.

Es soll sich um einen 39 Jahre alten Mann handeln, der als Freiwilliger für die Diözese tätig ist. Er sei für die Schließung der Kathedrale am Freitagabend verantwortlich gewesen, weshalb die Ermittler „bestimmte Aspekte seines Tagesablaufs“ klären wollten, sagte der Staatsanwalt Pierre Sennès der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag.

Aussagen dazu, ob der Mann an der mutmaßlichen Brandstiftung beteiligt gewesen sei, seien jedoch „verfrüht“, betonte er.

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Domrektor Hubert Champenois hatte am Samstag gesagt, dass am Freitagabend noch „alles in Ordnung“ gewesen sei. Vor der Schließung der Kathedrale habe wie jeden Abend eine „sehr genaue Inspektion“ stattgefunden betonte Champenois.

Katedrale von Nantes in Flammen

Das Inferno in der Kathedrale von Nantes – es begann am Samstagmorgen. Die Einsatzkräfte seien um 7.44 Uhr wegen des Brandes alarmiert worden, teilte die Feuerwehr des nordfranzösischen Départements Loire-Atlantique der Nachrichtenagentur AFP mit.

Zahlreiche Videos bei Twitter zeigten, wie die Flammen aus dem gotischen Bauwerk, das den Aposteln Peter und Paul geweiht ist, schlugen.

Nantes: Feuer ist unter Kontrolle

60 Feuerwehrleute kämpften demnach gegen die Flammen. Es handelte sich um einen „Großbrand“. Die Polizei sperrte das Viertel rund um das Gotteshaus ab, auch um Schaulustige abzuhalten, wie es hieß. Über die Ursache des Feuers gab es zunächst keine Informationen.

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Feuerwehrmänner versuchen, die Flammen von außen zu bekämpfen. Inzwischen, so heißt es, sei der Brand weitgehend eingedämmt.

Der Schaden konzentriere sich auf die große Orgel, die wohl „vollständig zerstört“ sei, sagte der Feuerwehrchef Laurent Ferlay bei einer Pressekonferenz vor der Kathedrale am Samstagvormittag. 

Die Plattform, auf der die Orgel stehe, sei „sehr instabil“ und drohe zu kollabieren, sagte Ferlay. Mit dem Großbrand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame im vergangenen Jahr sei das Feuer aber nicht vergleichbar, sagte er.

Ermittler gehen von Brandstiftung aus

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Brandstiftung. An drei Stellen sei das Feuer ausgebrochen, sagte der Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennes, dem lokalen Radiosender France Bleu Loire Océan. Das könne kein Zufall sein. Ermittler würden die Kirche im Laufe des Tages besuchen. Ein Brandherd sei bei der großen Orgel und zwei weitere links und rechts im Kirchenschiff festgestellt worden, berichtete der Fernsehsender BFMTV unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Das ist die Peter-und-Paul-Kathedrale von Nantes

Der Bau der Peter-und-Paul-Kathedrale im westfranzösischen Nantes begann im Jahr 1434 und zog sich mit Unterbrechungen bis ins 19. Jahrhundert. Das Gotteshaus im Stil der französischen Spätgotik hat mit rund 38 Metern eines der höchsten Kathedral-Gewölbe in Frankreich. Bereits 1972 war es bei Reparaturarbeiten zu einem Brand gekommen. Die Restaurierung dauerte damals bis Mitte der 1980er Jahre.

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Das Feuer in der Kathedrale von Nantes ist inzwischen unter Kontrolle. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus.

Vor fünf Jahren hatte es in Nantes schon einmal einen spektakulären Brand in einer Kirche gegeben. Damals wurden Teile der Basilika Saint-Donatien aus dem 19. Jahrhundert zerstört. Nantes hat insgesamt zwei Basiliken und eine Kathedrale. (AFP)