In den TV-Studios in Hürth geht eine Ära zu Ende. In der Woche vor Weihnachten flimmert das RTL-Magazin „Stern TV“ zum allerletzten Mal aus dem Studio 6 in Efferen über die Bildschirme.

Doch keine Sorge, die Sendung bleibt den Fans erhalten: Ab Januar 2026 zieht die Produktion von i&u TV einfach um – und zwar in die Bavaria-Studios nach Köln-Bocklemünd, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.

Für die Hürther EMG-Studios ist das ein herber Verlust. „Stern TV“ war neben der Quizshow „Wer wird Millionär“ der wichtigste Dauermieter – und das sogar noch ein bisschen länger.

Während Günther Jauch mit dem Quiz seit 2000 aus Hürth sendet, war er schon vorher das Gesicht von „Stern TV“. Erst im Januar 2011 übergab er die Moderation an Steffen Hallaschka.

1995 zog „Stern TV“ nach Hürth

Los ging es für „Stern TV“ im April 1990, damals noch aus Düsseldorf. Doch schon fünf Jahre später, 1995, zog das Magazin nach Hürth in die damals brandneuen Studios. Seit den frühen 2000er-Jahren wurde die Sendung dann jeden späten Mittwochabend live vor Publikum gesendet.

Was machte den Erfolg aus? Der frühere Moderator Günther Jauch nannte die Sendung einmal eine „Wundertüte“, wie es sie im Fernsehen kaum noch gebe. Die Mischung war einzigartig: Von emotionalen Boulevardgeschichten über knallharte Politik bis hin zu Basteltipps für Weihnachtsdeko war alles dabei.

Über die Jahrzehnte gaben sich in den roten Sesseln in Hürth die Stars die Klinke in die Hand. Internationale Größen wie Sylvester Stallone, Céline Dion und Sting kamen genauso wie Sport-Legenden wie Steffi Graf, Michael und Ralf Schumacher oder Dirk Nowitzki. Auch emotionale Momente wurden hier geschrieben: Gaby Köster sprach bei „Stern TV“ zum ersten Mal über ihren Schlaganfall.

Der Wegzug von „Stern TV“ ist auch ein Symbol für den Wandel in der Medienlandschaft. Hürth erlebte seinen Aufstieg in den 90er-Jahren mit dem Boom des Privatfernsehens. Damals wurden hier Sitcoms, große Shows und sogar „Big Brother“ produziert. Weltstars wie Madonna kamen in die Stadt.

Doch diese goldenen Zeiten sind vorbei. Die Privatsender kämpfen mit schwindenden Werbeeinnahmen und der Konkurrenz durch Streamingdienste, was auch die Studiobetreiber zu spüren bekommen. Produktionen werden heute schlanker und flexibler gestaltet.

„Natürlich bedauern wir die Entscheidung unseres langjährigen Partners i&u TV-Produktion, ‚Stern TV‘ ab 2026 nicht mehr bei der EMG Germany weiterzuführen“, erklärte Geschäftsführer René Steinbusch. Man freue sich aber auf die weitere Zusammenarbeit bei anderen Formaten.

Für Hürth bleibt trotz des Verlusts ein wichtiger Medien-Player: Stefan Raab hat in den Studios sein „Headquarter“ aufgeschlagen und produziert dort seine Shows für RTL. Trotzdem bezeichnet Bürgermeister Dirk Breuer den Wegzug von „Stern TV“ als einen „Verlust für Hürth“. (red)

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