2015 verließ Leon Windscheid das „Wer wird Millionär?“-Studio mit dem Hauptgewinn - und kaufte sich davon unter anderem das Partyschiff „MS Günther“. Im Podcast „1 plus 1“ sprach der Psychologe über die Gründe für seine ungewöhnliche Investition und erklärte, wie aufwändig das RTL-Casting wirklich ist.
Millionengewinner packt in Podcast über „Wer wird Millionär?“-Castingprozess aus

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2015 hat Leon Windscheid bei „Wer wird Millionär?“ die Million abgeräumt. (Bild: IMAGO / Kirchner-Media / Marco Steinbrenner)
„Habe ich das richtig verstanden, dass du ein Event-Schiff hast?“, ist Bianca Heinicke verdutzt. Die Influencerin kann kaum glauben, was sie soeben über ihren neuen Podcast-Partner Leon Windscheid erfahren hat. Der Moderator und ehemalige „Wer wird Millionär?“-Gewinner, der in den kommenden Wochen gemeinsam mit Heinicke im SWR3-Format „1 plus 1 - Freundschaft auf Zeit“ zu hören sein wird, erklärt: „Ein fast 120 Jahre altes Schiff, das wir in Holland am Ijsselmeer gefunden haben.“
Es sei ein „magischer Moment“ gewesen, als der Psychologe und ein Freund das Schiff - heute die „MS Günther“ - entdeckten. „Wir waren beide sofort in dieses Schiff verliebt. Ich weiß noch genau, ich habe von dort dann meine Mutter angerufen und gesagt: Mama, wir kaufen jetzt das Schiff.“ Der holländische Verkäufer habe sich damals „total gefreut“, erinnert sich Windscheid: „Er wollte in Rente gehen - und was machst du sonst mit so einem Schiff? Und dann standen wir da, waren Mitte 20 und haben gesagt, wir nehmen das.“
„Dieses Geld hat mir die Angst genommen“
Das Schiff sei der Grund gewesen, aus dem sich Windscheid einst bei „Wer wird Millionär?“ beworben hatte. Bereits in jungen Jahren sei er neben Schule und Studium als Eventplaner tätig gewesen. „Wir dachten dann: So ein Rave in Münster auf dem Dortmund-Ems-Kanal - das wäre überragend“, erzählt der heute 36-Jährige. „Aber es fehlte ein Schiff.“
Um dieses finanzieren zu können, habe er kurzerhand sein Glück bei RTL versucht. „Woher kriegt man schnell viel Geld? Bei 'Wer wird Millionär?', bei Günther Jauch!“ Windscheid erinnert sich: „Da muss man dann ganz viele Castingrunden durchlaufen. Die machen so Testfragen.“ Unter anderem sei der damalige Student nach dem Geburtsort von Angela Merkel und dem Namen des ersten deutschen Außenministers gefragt worden, verrät er. Im Telefoncasting seien ihm aber „auch einfache Fragen“ gestellt worden. „Und dann saß ich da. So fing das an.“
2015 gelang es Leon Windscheid schließlich, sich als elfter „Wer wird Millionär?“-Kandidat jemals den Hauptgewinn in Höhe von einer Million Euro zu sichern. „Das Schiff hat keine Million gekostet - und ich hätte wahrscheinlich auch einen Kredit dafür bekommen“, sagt er heute. „Aber dieses Geld hat mir die Angst genommen.“ Er habe sich durch den Millionengewinn nicht dem „Sicherheitsmindset“ beugen müssen. „Dann habe ich mich getraut, in mich reinzuhorchen und zu fragen: Was willst du eigentlich wirklich machen?“ Er sei „unglaublich dankbar“, betont Windscheid: „Ich frage mich jeden Morgen: Wann kneift mich einer und sagt, ey, du musst aus diesem Trauma aufwachen?“ (tsch)
