Eine wirtschaftliche Notlage hat das Marien-Hospital in Erftstadt erfasst. Wie es dort weitergehen soll ...
Hiobsbotschaft vor WeihnachtenKlinik bei Köln insolvent – Sorge um 400 Jobs

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Das Marien-Hospital wurde bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 stark verwüstet. Jetzt hat die Stiftung einen Insolvenzantrag gestellt.
Am Montagabend (22. Dezember) wurde von der Stiftung Marien-Hospital Erftstadt-Frauenthal der Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Köln gestellt.
Bereits am Dienstag (23. Dezember) erfolgte die Ernennung von Rechtsanwalt André Dobiey (Kanzlei Niering Stock Tömp) zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Die Weiterführung der Klinik ist laut seinen Angaben sein primäres Ziel. Das Personal wurde am Nachmittag über die Situation unterrichtet.
Marien-Hospital in Erftstadt: Sanierungslösung und Zukunftsperspektiven
Verantwortlich für die wirtschaftliche Misere sind die beträchtlichen Schwierigkeiten im Gesundheitssektor, welche vor allem kleinere Kliniken mit weniger als 200 Betten treffen. Insbesondere diese bekommen die wachsenden Effekte von höheren Ausgaben für Personal, Energie und Material zu spüren. Das berichtet die „Kölnische Rundschau“.
Erschwerend wirkten sich die speziellen Probleme aus, die aus der jahrelangen Zwangspause und dem Neustart nach dem Hochwasser resultierten. „Mit diesem Schritt stellen wir die Weichen, um unter dem Schutz der Insolvenzordnung eine dauerhafte und nachhaltige Sanierungslösung umsetzen zu können“, erläutert Hans-Peter Kippels, der als leitender Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinden in Erftstadt sowie als Vorsitzender des Stiftungs-Verwaltungsrates fungiert.
Die Wiederaufnahme des Betriebs im Marien-Hospital Erftstadt erfolgte im November des Jahres 2023, nachdem ein umfangreicher Wiederaufbau wegen der verheerenden Überschwemmungen im Juli 2021 nötig war. Mit 400 Beschäftigten und etwa 130 Planbetten stellt es als Einrichtung der Grund- und Regelversorgung einen wichtigen Faktor dar.
„Die Gehälter der mehr als 400 Mitarbeitenden sind über das Insolvenzausfallgeld für die nächsten Monate gesichert. Das ist eine stabile Basis für den uneingeschränkten Krankenhausbetrieb. Auch die Notaufnahme ist weiterhin 24/7 erreichbar“, versichert Dobiey. Er gibt sich außerdem optimistisch, die Chance zu haben, das Marien-Hospital „als eines der modernsten Krankenhäuser in NRW dauerhaft erhalten zu können.“
Politik besorgt: „Das Marien-Hospital ist auch ein wichtiger Arbeitgeber“
Mit großer Besorgnis haben die Fraktionen von CDU und Grünen im Rat der Stadt Erftstadt die Nachricht aufgenommen. Beide Fraktionen betonen die enorme Bedeutung des Krankenhauses für die medizinische Versorgung in der Stadt und für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger.
„Das Marien-Hospital ist für viele Erftstädterinnen und Erftstädter nicht nur ein Ort der medizinischen Hilfe, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber. Dass das Insolvenzverfahren ausgerechnet kurz vor Weihnachten eröffnet wurde, macht die Situation für die Mitarbeitenden und ihre Familien besonders belastend“, erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Bremer. „Wir werden alles daransetzen, dass die Gesundheitsversorgung in Erftstadt gesichert bleibt und die Beschäftigten eine Perspektive behalten.“
„Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die dort arbeiten und jetzt um ihre Zukunft bangen. Das Marien-Hospital ist für Erftstadt unverzichtbar – sowohl als medizinisches Zentrum als auch als sozialer Anker in unserer Stadt. Wir werden genau verfolgen, wie sich das Verfahren entwickelt, und uns für tragfähige Lösungen stark machen“, erklären die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Stephanie Bethmann und Kathleen Bausch.
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