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Wie französisch ist eigentlich Kölsch?

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Die Franzosen hatten großen Einfluss auf unser Kölsch.

Köln – Plümmo, Troddewaar oder Fisimatenten. Klar, alles kölsche Wörter. Übernommen aus dem Französischen. Die romanische Sprache hatte großen Einfluss auf das Kölsche. Aber wie kamen diese Begriffe in unseren Sprachschatz?

Nicht durch Kommunikation zwischen Kölnern und Franzosen, sondern durch die Kölner selbst, so Experten.

Ein beliebtes – aber falsches – Beispiel ist die Herkunft des Wortes „Fisimatenten“. Es soll, so der Mythos, in der „Franzosenzeit“ (1794-1814) entstanden sein, als französische Soldaten kölsche Mädcher in ihr Zelt einluden (franz.: visite ma tente).

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„Die große Anzahl an französischen Wörtern ist vor allem der kölnischen Elite, besonders im 16. und 17. Jahrhundert zu verdanken“, erklärt Dr. Georg Cornelissen (61), Sprachwissenschaftler des LVR.

Kölner Bankiers und Ärzte sprachen die damalige Weltsprache Französisch, nutzten die Worte im täglichen Leben. „Zu vergleichen ist das mit den heutigen Anglizismen“, so Dr. Cornelissen. Von der Elite verbreitete sich der Einfluss über Knechte und Dienstmädchen in die unteren Schichten.

Und wie sieht es mit anderen Sprachen aus? Hatte die Muttersprache von Migranten ebenfalls Einfluss?

„Die größte Migrantengruppe kam lange Zeit aus Kerpen und Bergheim“, lacht Dr. Cornelissen. Unterschieden wird zwischen Stadt- und Landkölsch. „Mit der Eingemeindung 1888 näherte sich das Landkölsch dem Stadtkölsch an“, so Dr. Christa Bhatt (63) von der Akademie för uns kölsche Sproch.

Auf der Straße mischen sich jedoch viele Sprachen. Das weiß auch „Kölsch-Türke“ Eko Fresh (32). „Ich kenne viele Leute hier im Veedel, die kölsch sprechen“, so der Rapper.

„Wenn wir uns unterhalten, mischen wir natürlich die beiden Sprachen. Da kommt es dann auch vor, dass türkische Wörter «eingekölscht» werden“, grinst er.

Das sind meist ältere Migranten, junge Leute lernen heute eher Deutsch als Kölsch. „Vor 40 Jahren haben sich viele Migranten Kölsch angeeignet, zum Beispiel bei Ford. Am Band wurde kölsch gesprochen, das wurde übernommen“, erläutert Dr. Cornelissen.

Das passiert heute weniger, da auf der Arbeit oder privat mehr deutsch gesprochen wird.

Bis heute ist die Sprache im Wandel. „Es muss nicht sein, dass es zu einem homogenen Kölsch kommt. Variationen können ewig nebeneinander existieren“, wirft Dr. Cornelissen einen Blick in die Zukunft.