Die Befürchtung hat sich bewahrheitet. In Köln-Lindenthal wurde ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.
Weltkriegsbombe in Köln2700 Menschen betroffen – riesige Schutzwand steht schon

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Nach dem Fund einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Leiblplatz in Köln-Lindenthal laufen die Vorkehrungen für die Entschärfung, wie etwa Sperrungen von Straßen.
von Adnan Akyüz (aa)
In Köln ist am Freitag (16. Mai 2025) eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Rund 2750 Personen werden von Evakuierungen betroffen sein.
Bei den angekündigten Aufgrabungen im Vorfeld zur Verlegung einer Stromtrasse in Köln-Lindenthal wurde im Bereich der Gleueler Straße ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelt sich um eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe mit einem Heckaufschlagzünder.
Köln: Weltkriegsbombe in Lindenthal gefunden
Das Kampfmittel soll laut Stadt am kommenden Dienstag (20. Mai 2025) entschärft werden. Die Uniklinik und ein betroffenes Seniorenhaus sind auf dieses Szenario vorbereitet und haben alle Maßnahmen zum Schutz von Menschen geplant, hieß es in einer Mitteilung der Stadt.
Diese beginnen nun bereits selbständig, ihre Gebäude zu evakuieren. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind vor Ort. Das Ordnungsamt hatte bereits im Vorfeld ein Informationsschreiben an rund 9600 möglicherweise betroffene Haushalte verteilt.
Das Ordnungsamt entscheidet über alle weiteren Maßnahmen zur Absperrung und Evakuierung. Der endgültige Gefahrenbereich wurde vom KBD mit einem Radius von 300 Metern festgelegt. Rund 2750 Personen werden von Evakuierungen betroffen sein. Um welche Uhrzeit der Blindgänger am kommenden Dienstag entschärft wird, steht noch nicht fest.
Im Vorfeld wurden auf dem Leiblplatz bereits Schutz-Container aufgestellt.
Bereits am Montag (19. Mai 2025) wird die Josef-Stelzmann-Straße zwischen Gleueler Straße und Kerpener Straße für den Verkehr gesperrt. Autos, die dort trotzdem parken, werden abgeschleppt.
Am Dienstag (20. Mai 2025) werden ab etwa 8.30 Uhr folgende Straßen gesperrt:
- Kerpener Straße/Lindenthalgürtel
- Gleueler Straße/Lindenthalgürtel
- Bachemer Straße/Josef-Stelzmann-Straße
- Bardenheuer Straße ab Hausnummer 3
- Herderstraße ab Lindenthalgürteel (Ostseite)
- Franzstraße ab Lindenthalgürtel
- Scheffelstraße ab Lindenthalgürtel (Ostseite)
- Bachemer Straße ab Landgrafenstraße (Ostseite) und ab Hausnummern 82 und 91 (Westseite)
- Landgrafenstraße Hausnummern 18 bis 24
- Uhlandstraße 2 bis 4
- Wittgensteinstraße ab Uhlandstraße Flotowstraße/Theresienstraße Flotowstraße 1
- Lindenburger Allee ab Flotowstraße
Die KVB-Linie 146 wird weiterhin umgeleitet. Die Haltestellen „Geibelstraße“ und „Leiblplatz“ werden nicht angefahren. Die Haltestelle „Gleueler Straße“ ist in Richtung Deckstein auf den Lindenthalgürtel vor Hausnummer 35 verlegt, die Haltestellen „Theresienstraße“ und „Karl-Schwering-Platz“ der KVB-Linie 136 werden angefahren.
Der Lindenthalgürtel bleibt für den Kfz- und Radverkehr sowie für die Linie 13 befahrbar.
Das sollte bei einer Evakuierung eingepackt werden
Der erste Klingelrundgang der Einsatzkräfte des Ordnungsamtes wird voraussichtlich am Dienstag (20. Mai 2025) um 9 Uhr beginnen. Eine Anlaufstelle für von der Evakuierung betroffene Anwohnerinnen und Anwohner wird im Rheinenergie-Stadion in Köln-Müngersdorf eingerichtet. Die Anlaufstelle öffnet voraussichtlich ab 9 Uhr. Haustiere können dort in die Innenbereiche nicht mitgenommen werden.
Die Stadt Köln bittet betroffene Anwohnerinnen und Anwohner zu planen, wo sie sich während der Evakuierung aufhalten können und an die Versorgung ihrer Haustiere zu denken. Außerdem sollten von der Evakuierung Betroffene einen Ausweis und bei Bedarf ihre Medikamente, Babynahrung und dringend benötigte Gegenstände mitnehmen. Wie lange die Entschärfung und damit die Evakuierung dauert, kann derzeit nicht vorhergesagt werden.
Ein Transport-Shuttle mit KVB-Bussen beginnt voraussichtlich am Dienstag (20. Mai 2025) ab 9 Uhr, mit Haltepunkten vor den Häusern Sülzgürtel 84, Lindenthalgürtel 46 und Lindenthalgürtel 98 und bringt die Menschen zum Stadion.
Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt oder krank sind und Hilfe benötigen, werden gebeten zu warten, bis Mitarbeitende des Ordnungsamtes bei ihnen klingeln. Die Mitarbeitenden werden einen Transport in die Anlaufstelle oder in ein Krankenhaus und natürlich auch wieder zurück organisieren. (aa)