„Warum hat er nicht angehalten?“Horror-Unfall in Köln: Eltern von Matilda (†16) quälen viele Fragen

Matilda guckt neckisch über eine Schulter und macht ein Selfie.

Matilda (†16) kam im August 2023 bei einem Unfall auf dem Niehler Damm in Köln ums Leben. Das Foto haben ihre Eltern EXPRESS.de zur Verfügung gestellt.

Die 16-jährige Matilda kam im Sommer bei einem schrecklichen Unfall ums Leben. Ihren Eltern geht es noch immer sehr schlecht.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Vor sieben Monaten starb Matilda. Gerade mal 16 und voller Lebenslust. Die Schülerin kam ums Leben, als ein Mietwagen mit insgesamt sechs Jugendlichen am Niehler Damm an einer Mauer zerschellte. Mit Matildas Tod zerbrach auch das Leben ihrer Eltern.

„Ich leide sehr stark darunter“, erzählt der Vater gegenüber EXPRESS.de. Er sei nach dem Tod seiner Tochter monatelang krankgeschrieben gewesen und auch jetzt gehe es ihm psychisch schlecht. Matildas Mutter macht aktuell eine Therapie im Ausland. „Ich bin kein lebendiger Mensch mehr“, sagt sie.

Nach Geburtstagsparty kommt es in Köln zu einem Horror-Unfall

Die Eltern sind getrennt. Doch die Trauer vereint sie – wie auch die verzweifelte Frage nach dem Warum.

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Matilda war am 26. August 2023 nach einer Geburtstagsparty in einer Kölner Bar mit zwei Freundinnen zu dem jungen Mann ins Auto gestiegen, der sie nach Hause bringen wollte. Er war erst 17, hatte keinen Führerschein und den Audi Q2 über eine Leihfirma gemietet. Dazu soll er die Daten eines Angehörigen ohne dessen Wissen missbraucht haben.

Matilda (†16) stirbt bei Unfall in Köln – ihre Eltern haben noch viele Fragen

„Warum hat er nicht angehalten? Die haben gesagt, er muss anhalten. Stattdessen hat er Gas gegeben, hat sie nicht aussteigen lassen“, so Matildas Vater verzweifelt. Auch die Mutter erklärt gegenüber EXPRESS.de, dass sie viele Fragen habe.

Blumen liegen an einer Mauer, Kerzen und Fotos wurden aufgestellt.

Nach dem schrecklichen Unfall am 26. August 2023 liegen an der Unglücksstelle Blumen für Matilda (†16). Auch Kerzen sowie Fotos des verstorbenen Mädchens wurden aufgestellt.

Der 17-Jährige war mit hoher Geschwindigkeit vor der Polizei geflüchtet, die ihn zuvor auf der Venloer Straße kontrollieren wollte. Auf Handyvideos soll zu hören sein, wie eins der Mädchen den Fahrer anfleht, er möge anhalten. Ein anderes soll kreischen, er soll doch bremsen. Auch der männliche Mitfahrer, offenbar ein Freund des Fahrers, soll diesen auffordern, anzuhalten. Ein Mädchen soll in die Kamera sagen, dass sie gleich sterben werden.

Ob der Unfallfahrer Matildas Eltern jemals Antworten geben kann: unklar. Die Ermittlungen gegen den 17-Jährigen sind seit Ende November vorläufig eingestellt, weil er selbst lebensgefährlich verletzt wurde und sein Zustand seitdem so kritisch ist, dass er nicht verhandlungsfähig ist.

Die Eltern der 16-Jährigen kämpfen mit dem Verlust und ihrer Trauer. Von der Familie des 17-Jährigen habe sich bislang niemand gemeldet, beklagt der Vater: „Niemand hat um Verzeihung, um Entschuldigung gebeten – irgendeine Geste ... nein, nichts.“