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Rätselhafter FallStark verweste Leiche nach einem Jahr identifiziert: Wie kam Kölner in diesen Wald?

Ein Flatterband der Polizei ist als Absperrung um mehrere Bäume in einem Waldstück gewickelt.

Am 4. März 2021 wurde in einem Waldstück bei Freden im Landkreis Hildesheim die stark verweste Leiche eines Mannes gefunden. Das Symbolfoto wurde Januar 2021 nahe Seevetal in Niedersachsen gemacht, wo ein Erddepot gefunden wurde.

Ein unbekannter Toter, der vor mehr als einem Jahr in Niedersachsen gefunden wurde, ist endlich identifiziert worden. Die Polizei Köln ermittelt ebenfalls in dem Fall.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Im März vergangenen Jahres machte ein Wanderer einen schockierenden Fund: In einem Waldstück bei Freden (Landkreis Hildesheim) entdeckte er einen männlichen Leichnam – bereits stark verwest, zum Teil skelettiert.

Für die Polizei gestaltete sich die Identifizierung des Toten äußerst schwierig. Dokumente hatte er nicht bei sich. Jetzt, mehr als ein Jahr nach der Entdeckung der Leiche, haben die Ermittler zumindest ein wichtiges Rätsel lösen können.

Unbekannter Toter aus Wald in Niedersachsen endlich identifiziert

„Eine erneut durchgeführte Recherche in der DNA-Datenbank führte nun zu einem Vermisstenfall, der dort neu aufgenommen worden war. Demnach handelt es sich um einen 35-Jährigen aus Köln“, erklärt Jan Paul Makowski von der Polizei Hildesheim.

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Hinweise auf ein Fremdverschulden lägen nicht vor, so der Polizeisprecher. Doch es seien noch viele Fragen offen. Wie ist der Mann gestorben? Wie kam er von Köln ins rund 300 Kilometer entfernte Freden in Niedersachen? Was wollte er dort? Makowski: „Persönliche Verbindungen des Mannes nach Freden waren und sind nicht bekannt.“

Polizei Hildesheim ließ Gesicht des Toten rekonstruieren

An dem rätselhaften Fall bissen sich die Hildesheimer Ermittler die Zähne aus. Nach dem Fund des Toten am 4. März 2021 leiteten sie umfangreiche Ermittlungen ein – ohne Erfolg. An der Leiche sichergestellte DNA wurde erstmals mit der DNA-Datenbank abgeglichen. Dort werden bundesweit Fingerabdrücke, Lichtbilder und DNA-Profile unter anderem von Tätern und unbekannten Toten gespeichert. Doch: kein Treffer.

Anfang Oktober veröffentlichte die Polizei Hildesheim schließlich Bilder einer Gesichtsweichteil-Rekonstruktion, angefertigt von Experten der Hochschule Mittweida in Sachsen. Sie zeigten, wie der unbekannte Tote ausgesehen haben könnte. Doch auf die Veröffentlichung der Bilder meldete sich niemand, der ihn erkannte.

Köln: Mann im Oktober 2020 durch Lebensgefährte vermisst gemeldet

Den Kollegen der Polizei Köln erging es kaum anders. Dort war der Mann im Oktober 2020 durch den damaligen Lebensgefährten als vermisst gemeldet worden. Die Ermittler setzten alles dran, ihn zu finden. Schließlich wurde der Vermisste sogar europaweit ausgeschrieben.

Auch die Kölner Ermittler sicherten – wie in solchen Fällen üblich – DNA des Vermissten. Anhand eines persönlichen Gegenstandes, wie Polizeisprecher Phillip Hüwe erklärt. „Als sich auch nach längerer Zeit keine Hinweise auf seinen Aufenthaltsort ergaben, veranlasste man die Einstellung der DNA des Mannes in die DNA-Analysedatei.“ Dies sei aufgrund eines vom Amtsgericht Köln erlassenen richterlichen Beschlusses aus November 2021 durchs Landeskriminalamt erfolgt.

Daraufhin gab es in der Datei einen Volltreffer: Die DNA aus Köln stimmte mit der von der Leiche aus Freden überein. Der Tote ohne Gesicht, nach mehr als einem Jahr hat er endlich einen Namen. Doch sein Schicksal ist weiter unklar. (iri)