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Sigmar Polke († 69) beigesetztDen letzten Weg ging er ohne seine geliebte Frau

Köln  – Das breiteste Lächeln gab es auf einem Foto: In der Trauerhalle stand neben seinem Sarg ein großes Portrait von Sigmar Polke: lebensbejahend, strahlend, ein fröhlicher Schnappschuss. 300 Verwandte, Freunde und Bewunderer kamen auf den Melatenfriedhof, um dem Kunststar die letzte Ehre zu erweisen.

Eine fehlte: Polkes Ehefrau Augustina von Nagel. „Sie hat es nicht geschafft, es war ihr wohl emotional zu viel“, erklärt Pfarrerin Käthi La Roche vom Grossmünster in Zürich das Fehlen der Witwe. Sie hielt die Trauerandacht, kannte Polke lange. „Ich mache ihn nicht posthum zu einem frommen Christen, aber er war ein sehr spiritueller Mensch.“ Die beiden haben sich kennengelernt, als Polke die Fenster für das Grossmünster entwarf, eine seiner letzten großen Arbeiten. „Wir haben viele, sehr ernsthafte theologische Gespräche geführt.“

Der bewegendste Moment der Feier gehörte Polkes Tochter Anna, die ein Gedicht vortrug, das sie so sehr bewegte, dass ihr fast die Stimme versagte. „Das Gedicht stammt von Sigmar Polkes Tante Else, die ihn mit groß gezogen hat – die beiden standen sich sehr nahe“, erzählt die Pfarrerin dem EXPRESS. „Das Gedicht hat eine große Bedeutung in der Familie.“

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Ungewöhnlich auch die Musik der Feier: Von Händel und „Ave Maria“ über indonesische Gamelan-Musik, chinesische Volkslieder bis hin zum Trauermarsch „Ich hatt' einen Kameraden“.

Unter den Trauernden auch ein tief bewegter Gerhard Richter: „Es ist furchtbar. Wir haben es zu ertragen.“ Auch Künstlerin Rosemarie Trockel nahm Abschied, ebenso wie Ludwig-Chef Kasper König, die Galeristen Monika Sprüth, Daniel Buchholz, Erhard Klein und Gisela Capitain, Präsident der Berliner Akademie der Künste Klaus Staeck , Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Jeane Freifrau von Oppenheim, sowie Eberhard Garnartz, der ehemalige Chef der Industrie- und Handelskammer.