Schock in LindenthalDecke eingestürzt: War ein 450-Kilo-Wasserbett schuld?

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Wasserbett ohne Wasser: Die Feuerwehr hatte  400 Liter abgepumpt.  Das Gestell wiegt rund 50 Kilo, das Pärchen zusammen rund 160 Kilo. Macht 610 Kilo auf vier Quadratmetern.

von Philipp Meckert (pm)

Köln – Das Wochenende begann in Lindenthal dramatisch und mit einem Großeinsatz der Feuerwehr: In der Heimbacher Straße stürzte morgens eine tragende Decke ein, die herabfallenden Brocken zerfetzten die Gasleitung des Acht-Parteien-Mietshauses.

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Die Anwohner dankten den Rettern für ihren mutigen und schnellen Einsatz.

War ein 450 Kilo schweres Wasserbett der Auslöser für die Beinahe-Katastrophe?

Ohrenbetäubende Sirenen, Blaulicht, besorgte Anwohner auf der Straße, teilweise noch im Schlafanzug. Feuerwehrmänner, die mit Atemschutzmasken in den Keller stürmen. Ein Mitarbeiter vom „Amt für Bevölkerungsschutz“ eilt zur Schadensstelle.

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Thomas Prumbaum und Mareike Lange gehört das Bett.

Mareike Lange (34) und Thomas Prumbaum (50) steht der Schock am Morgen noch ins Gesicht geschrieben. Direkt unter ihrem Wasserbett geschah das Unglück.

Nur noch Holzdielen halten derzeit das (leer gepumpte) Bett. „Es ist unfassbar, dass das gut gegangen ist“, sagt Mareike. Minutenlang war aus der zerfetzten Leitung Gas herausgeschossen.

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Betreten verboten! Flatterband vor dem Schlafzimmer im Erdgeschoss.

Ein Funke – und das ganze Haus wäre in die Luft geflogen!

„Wir saßen beim Frühstück, als wir einen irren, gewaltigen Knall hörten“, erzählt Mareike. „Dann sah ich, wie sich der Fußboden verformte.“

Sofort rannte Thomas in den Keller, sah die herabgestürzte Decke und roch Gas. Er wählte die 112. Die Retter kamen, wenig später die Rheinenergie. „Wir haben das Gas abgestellt“, so Sprecher Lutz-Peter Eisenhut. „Jetzt müssen die Leitungen repariert und die Zähler ausgetauscht werden.“

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Blick in den verwüsteten Keller. Die  Brocken deuten auf eine marode Decke hin.

War das Wasserbett Ursache für den Einsturz? „Nein“, sagt Thomas überzeugt: „Statiker und Feuerwehr haben festgestellt, dass in der Betondecke keinerlei Metallteile enthalten waren. Wahrscheinlich Bausünden nach dem Krieg. Aber sowas findet man eigentlich auf keinem Bauernhof.“

Und auch der dünne Holzboden hatte das 450 Kilo-Bett ebenfalls alleine getragen.