Ein Schock für viele in der Kölner City: Das Kult-Geschäft „Oh! Calcutta“ macht dicht. Nach fast 30 Jahren ist Schluss. Die Gründe sind persönlich, aber auch die Krisen der letzten Jahre spielten eine Rolle.
Ende einer Ära in KölnBeliebter Kult-Laden schließt für immer
Copyright: Alexander Schwaiger
Eine Ära geht zu Ende: Patricia Schlüter und Norbert Wiegers in ihrem Laden „Oh! Calcutta“, der nach 29 Jahren schließt.
„Es ist eine einschneidende Veränderung, und wir hören mit schwerem Herzen auf“, sagt Inhaber Norbert Wiegers.
Diese Worte treffen viele Kölnerinnen und Kölner. Nach unglaublichen 29 Jahren schließt das Kult-Geschäft „Oh! Calcutta“ in der Richmodstraße Ende Januar für immer seine Türen, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Wer den Laden betrat, tauchte ein in eine andere Welt: Der Duft von Räucherstäbchen, bunte Lampen, handgefertigter Schmuck und einzigartige Möbel aus Indien. Eine „kleine Oase in der City“, wie Wiegers es selbst nannte.
Der Hauptgrund für das Aus ist ein ganz persönlicher. „Wir wollen kürzertreten und weniger arbeiten, wir sind beide über 60“, erklärt Wiegers die Entscheidung, die er gemeinsam mit seiner Frau Patricia Schlüter getroffen hat. Der hohe Arbeitseinsatz sei nicht mehr zu stemmen.
„Es erfordert Mut und Bereitschaft in diesen Zeiten“
Eine Nachfolge für den beliebten Laden konnte nicht gefunden werden. „Es erfordert Mut und Bereitschaft in diesen Zeiten“, meint Wiegers. Die Räumlichkeiten haben aber bereits einen neuen Mieter: Das angrenzende Ramen-Restaurant „Bowl Maker Society“ wird sich vergrößern.
Doch auch die wirtschaftliche Lage spielte eine Rolle. Obwohl der Laden eine treue Kundschaft hatte, hinterließen die Krisen der letzten Jahre ihre Spuren. „Wir haben 20 bis 30 Prozent weniger Umsätze als vor Corona“, gesteht der Inhaber.
Copyright: Alexander Schwaiger
Fast 30 Jahre lang verkauften Norbert Wiegers und Patricia Schlüter hier indische Möbel und Besonderheiten aus aller Welt.
Die Geschichte von „Oh! Calcutta“ begann vor fast 30 Jahren. Bis 2020 reiste das Ehepaar zweimal im Jahr nach Indien, um die besonderen Waren selbst auszuwählen. „Indien ist ein facettenreiches Land mit tollen Farben, tollem Kunsthandwerk“, schwärmt Wiegers.
Dabei war ihnen eines immer besonders wichtig. „Wir haben immer darauf geachtet, dass die Handwerkerinnen und Handwerker sowie Schneiderinnen und Schneider unter fairen Bedingungen arbeiten“, betont Patricia Schlüter. So entstanden aus einfachen Betrieben kunstvolle Unikate.
Einen kleinen Trost gibt es für die treuen Kunden und Kundinnen aber doch: Der kleine „Oh! Calcutta“-Schmuckladen auf der Ehrenstraße 1-3, den das Paar seit zweieinhalb Jahren betreibt, bleibt weiterhin geöffnet. Dort gibt es Schmuckdesign und -handwerk aus Europa. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.