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Teils verstörender Auftritt in KölnMega-Star ruft Publikum auf: „Zieht eure Tops aus“

Konzert von Sam Smith in der Lanxess-Arena in Köln.

Sam Smith begeisterte bei seinem Konzert in der Lanxess-Arena am 8. Mai 2023 mit vielen Kostümen und toller Stimme.

Sam Smith präsentierte seinen Fans in der Kölner Lanxess-Arena eine beeindruckende Show. Der Sänger überzeugte stimmlich, wechselte permanent die Outfits und beendete das Konzert furios frivol.

von Marcel Schwamborn (msw)

Am Ende stand die gigantische, goldene Bühnenfigur in Flammen. Sam Smith (30) thronte triumphierend auf der Buddha-gleichen Statue, Teufelshörner am Zylinder und Dreizack in der Hand. Dazu grinste der Sänger diabolisch und stimmte den Mega-Hit „Unholy“ an.

Kim Petras (30), die Kölner Kalifornierin, steuerte ihren Part via Videoleinwand dazu. Es war der furiose Schlusspunkt nach 105 berührenden, mitreißenden und stellenweise auch verstörenden Minuten vor 18.000 Fans in der rappelvollen Lanxess-Arena.

Lanxess-Arena bei Sam Smith ausverkauft: 47 Trucks am Start

Die Kölner Halle hat schon so einige Mega-Produktionen erlebt. Was der britische Grammy- und Oscar-Preisträger da auf die Bühne zauberte, gehörte mit zu den aufwändigsten. 47 Trucks wurden benötigt, um das Equipment anzukarren. Das zweite und schon letzte Deutschland-Konzert der „Gloria“-Tour war eine Inszenierung, in der jedes Detail und jeder Kostümwechsel saß.

Alles zum Thema Lanxess-Arena

Mittelpunkt des Spektakels war die 25 Meter lange und fünf Meter hohe, schlafende Figur. Hinter ihr hatte die vierköpfige Begleitband ihre Instrumente, davor standen die drei Background-Stimmen, zudem versteckten sich einige Treppen und Hebebühnen für den schillernden Star darin. Zu Beginn trug der eine glitzernde Ankerapplikation, die nur von einer Krawatte gehalten wurde, vor dem Bauch, dann ein lila Ballkleid, später eine Jeans mit Herzchen-Löchern.

Smith definiert sich seit 2017 als genderqueer und nicht-binär. Gleich zum Auftakt passte er deshalb seinen Mega-Hit „Stay with me“ leicht an. Während er im Original „But I still need love, 'cause I'm just a man“ singt, lautete die Zeile nun „But I still need love, baby understand“.

Mit den großartigen Hits „I’m Not the Only One“, „Like I can“ und „Too good at Goodbyes“ folgten direkt weitere Kracher. Die riesige Halle wurde von der Premium-Soul-Schmelzstimme durchflutet. Klar, laut, durchdringend, selbstbewusst, dabei weich und warm singt Smith. Zu Beginn hielt sich die 30-jährige Diva auch noch etwas zurück. Beim Des’ree-Cover „I’m kissing you“ trug er ein Schild, auf dem „Queer“ stand, fast wie einen Heiligenschein über dem Kopf.

„Ich kann gar nicht glauben, wie viele ihr seid. Danke, dass ihr an mich und meine Musik geglaubt hat“, sagte er fast schüchtern. „Das Wichtigste an diesem Abend: Heute geht’s um Freiheit. Seid nett, glücklich. Das ist ein sicherer Raum. Habt Spaß, zieht eure Tops aus, wenn ihr wollt“. Der Aufforderung kamen die Fans nicht nach, dafür ließ der Star nach und nach die Hüllen fallen.

Sehen Sie hier ein Video von „Unholy“ aus der Lanxess-Arena:

Der Abend war unterteilt in drei Akte: Liebe, Schönheit und Sex. Und nach und nach wurde es wilder. Zum Start von „Gimmie“ fing die Tanz-Crew mit ersten eindeutigen Bewegungen auf der Statue an, beim Hit „Promises“ ging es Richtung Großraum-Disco und beim Donna-Summer-Song „I feel love“ ließ sich Smith zum Regenbogen-Laserlicht das T-Shirt vom Körper reißen.

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Der Brite liebt opulente und freizügige Inszenierungen seiner selbst und zeigt bewusst, dass er keinen Astralkörper hat. Beim Madonna-Cover „Human Nature“, dessen zentrale Zeile „Express yourself don’t repress yourself“ – Lebe dich aus, unterdrücke nicht, was du bist – ist, wurde das nochmals deutlich unterstrichen.

Sam Smith singt Cover von Madonna als Statement zur Selbstliebe

„Ja, ich gehe zur Party, aber ich will keine Freunde kennenlernen. Ich brauch‘ einen Liebhaber“, heißt es im Song „I'm Not Here to Make Friends“. Den Slogan gab’s für die Fans auch gleich am Merchandise-Stand auf Shirts zu kaufen. Dieser Hauptdarsteller, der so nett lächeln kann, unschuldig dreinblickt und jeden gerne umarmt, kann auch anders.

Irgendwann stand Smith plötzlich im Ledertanga, mit nacktem Hintern und Leder-Overknees da und wackelte mit dem Po in der Netzstrumpfhose. Seine Brustwarzen waren mit Nieten-Bändern samt Ösen gekreuzt, die Crew tanzte dazu wie im Fetisch-Club. Die Wandlung vom blassen Schmusesänger, der er zum Karriere-Beginn vor zehn Jahren war, zur Queer-Ikone war vollzogen. Ein Abend voller Exzess, Erotik und Emotion.