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Preis-Schock für Kölner Eltern„Es ist unfair!“

Das Deutschlandticket für die Schule wird teurer, viele Kölner Eltern sind stinksauer. Das maschinell erstellte Symbolbild zeigt Schüler neben einem Schulbus.

Das Deutschlandticket für die Schule wird teurer, viele Kölner Eltern sind stinksauer. Das maschinell erstellte Symbolbild zeigt Schüler neben einem Schulbus.

Mega-Zoff um das Schülerticket in Köln! Weil die Preise schon wieder explodieren, gehen Eltern jetzt auf die Barrikaden und fordern eine faire Lösung für ihre Kinder.

Bittere Nachricht für tausende Kölner Familien!

Ein Brief der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sorgt für Fassungslosigkeit: Ab dem 1. Januar 2026 steigt der Preis für das Schülerticket erneut an – auf satte 43 Euro pro Monat.

Eine, die diesen Brief bekommen hat, ist Mutter Christine Kiauk. Für sie bedeutet die Erhöhung: 516 Euro im Jahr für das Ticket ihres Sohnes! Sie ist empört: Die Kosten für den Schulweg „sollten sozial gerecht sein“, fordert sie gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Alle Schülerinnen und Schüler müssen gleichermaßen einen kostengünstigen Zugang zu Bildung haben.“

Die Wut wächst, denn das ist nicht die erste Erhöhung. Bei der Einführung im August 2023 kostete das Ticket noch 29 Euro, seit Anfang 2025 sind es 38 Euro. Nun der nächste Sprung auf 43 Euro. Eine Preissteigerung von fast 50 Prozent in anderthalb Jahren! „Ist das angemessen?“, fragt Kiauk.

Keine Alternative zu „Deutschlandticket Schule“

Das eigentliche Problem, das viele Eltern zur Weißglut treibt: Es gibt keine Alternative! Wer in Köln eine städtische Schule besucht, muss das „Deutschlandticket Schule“ nehmen.

Ein günstigeres Ticket nur für das Kölner Stadtgebiet? Fehlanzeige! „Es ist unfair, dass die Stadt Köln als Schulträger mit der KVB einen verpflichtenden Vertrag für das Deutschlandticket geschlossen hat“, kritisiert Klaus Holtmann, Schulpflegschaftsvorsitzender des Gymnasiums Königin-Luisen-Schule.

Der Ton im KVB-Brief macht die Sache nicht besser. Darin wird den Eltern bei Ablehnung der Preiserhöhung quasi die Kündigung nahegelegt. Holtmann findet das „schrecklich kundenunfreundlich“. Seine Interpretation der Botschaft: „Du kommst aus der Nummer ja eh nicht raus. Falls du das teurere Deutschlandticket nicht willst, sieh zu, wie du deine Kinder selber zur Schule bekommst.“

Um ihrem Ärger Luft zu machen, haben Eltern Kölner Gesamtschulen jetzt eine Petition gestartet: „Gerechte Ticketpreise für Kölner Schüler:innen – Wahl statt Pflicht zum Deutschlandticket“. Sie prangern an, dass Familien überproportional belastet werden. Während der Preis für das normale Deutschlandticket seit 2023 um 28 Prozent stieg, sind es beim Schülerticket satte 48 Prozent!

Silvia Rick von der Stadtschulpflegschaft der Gesamtschulen bringt es auf den Punkt: „Gerade für Familien, die mehrere Kinder haben, ist das eine drastische Erhöhung.“ Bei zwei Kindern sind das 1032 Euro im Jahr, bei drei sogar 1548 Euro.

Dabei, so Rick, werde der „tatsächliche Bedarf der Familien gar nicht berücksichtigt.“ Eine deutschlandweite Studie zeigt nämlich: Die meisten Schülerinnen und Schüler brauchen das teure Ticket gar nicht. 83 Prozent der Kids unter 13 Jahren nutzen es hauptsächlich für den Weg zur Schule. Und 81,2 Prozent der 14- bis 17-Jährigen fahren damit „ausschließlich im Gebiet meines lokalen Verkehrsverbundes“.

Zwar gibt es für manche Familien die Möglichkeit, die Kosten erstattet zu bekommen, doch die Hürden sind hoch. Die Bewilligung hängt nicht vom tatsächlichen Schulweg ab, sondern von der Entfernung zur nächstgelegenen Schule. Viele Eltern, die in Köln mühsam einen Schulplatz für ihr Kind gefunden haben, fallen durch dieses Raster.

Jetzt kommt auch Bewegung in die Politik. Oliver Seeck, schulpolitischer Sprecher der SPD, will das Thema im neuen Schulausschuss erneut diskutieren. „Für viele Familien bedeutet diese erneute Preissteigerung eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung“, so Seeck. Er fürchtet, dass Eltern das Ticket am Ende ganz abbestellen könnten – ein Rückschlag für den öffentlichen Nahverkehr. (red)