Der Ehrenstraßen-Müll und kein Ende. Jetzt teilen die AWB einen weiteren Grund, warum es hier oft so stinkt.
Ehrenstraße immer ekligerNeues Phänomen verschärft Müll-Problem

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Wenn die Papierkörbe zu voll sind, werfen viele Menschen ihren Unrat einfach neben die Mülleimer auf der Ehrenstraße.
Die Ehrenstraße als Müll-Hotspot in Köln – und das auch aufgrund eines neuen Phänomens, wie die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) jetzt mitteilen. Denn: Anwohnende entsorgen ihren Hausmüll in öffentlichen Papierkörben!
Seit einiger Zeit finden sich in den Mülleimern immer mehr Tüten mit entsprechenden Inhalten, die eigentlich für die Entsorgung im Hausmüll vorgesehen sind. So sind die Papierkörbe sehr schnell sehr voll.
Nach Angaben der AWB entsorgen „immer mehr Menschen ihre Hausmülltüten in öffentlichen Papierkörben, weil sie morgens auf dem Weg zum Parkplatz, zur Haltestelle oder zum Einkaufen daran vorbeikommen. Das ist nicht nur falsch, sondern auch respektlos!“
Erst in den vergangenen Tagen sah die Ehrenstraße wieder extrem vermüllt aus, standen etliche Verpackungen auf und neben den Papierkörben, weil sie schnell zu voll waren. Kein Wunder, wenn Anwohnende direkt mehrere Liter Abfall hier entsorgen!
Papierkörbe seien für den kleinen Abfall unterwegs gedacht, heißt es von der AWB. „Dazu zählen Getränke- und Speiseverpackungen wie Pommes-Schalen, Brötchentüten und To-go-Becher, aber auch Streumüll wie Taschentücher, Zigarettenpackungen, Kronkorken oder Speisereste (bspw. der klassische Apfelkitsch).“
Halten sich Menschen nicht daran, droht noch ein ganz anderes Problem: eine Ungezieferplage für die Nachbarschaft – und das in Top-Wohnlage mit Gastrobetrieben im Erdgeschoss.
Neben Insekten und Ratten kommen auch andere Tiere. „Ist ein Papierkorb voll, gilt: Nichts daneben stellen!“, klären die AWB auf. „Schnell verteilen Tiere wie Krähen und Füchse oder der Wind den Abfall über die ganze Straße.“ 23.400 Papierkörbe gibt es in Köln – wie jüngste Fotos zeigen, sind viele Menschen aber einfach zu faul, neben einem vollen einen zu finden, der leerer ist.
Eine mögliche Motivation, den Hausmüll einfach auf der Straße zu entsorgen: die Müllgebühren. Denn für eine größere Tonne fallen auch höhere Kosten für die Bewohnerinnen und Bewohner des jeweiligen Hauses an.
Aktuell rückt die Straßenreinigung auf der Ehrenstraße zweimal täglich an (außer sonntags, da nur einmal). Sollten die Menschen in der Ehrenstraße die Vermüllung nicht selber in den Griff bekommen, „könnte das eine Erhöhung der Leerungen zur Folge haben, die wiederum zu einer Erhöhung der Gebühr für die Anwohner dieser Straße führt“, wie eine AWB-Sprecherin auf EXPRESS.de-Anfrage mitteilt.
So bekämen die, die auf der Ehrenstraße leben und arbeiten, neben dem Müll-Problem auch noch eine zusätzliche finanzielle Belastung obendrauf. (spol)