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Nächster Preis-HammerTickets im Rheinland werden deutlich teurer

Eine KVB-Bahn der Linie 9. Die Fahrpreise werden 2026 um durchschnittlich 4,4 Prozent steigen. Ab Juni gilt ein gemeinsamer Tarif für die Verkehrsverbünde Rhein-Sieg und Aachen.

Eine KVB-Bahn der Linie 9. Die Fahrpreise werden 2026 um durchschnittlich 4,4 Prozent steigen. Ab Juni gilt ein gemeinsamer Tarif für die Verkehrsverbünde Rhein-Sieg und Aachen.

Jetzt ist es raus: Bus- und Bahnfahren im Rheinland wird teurer! In zwei Schritten steigen die Preise. Doch es gibt auch eine gute Nachricht für alle, die nur kurze Strecken fahren.

Schlechte Nachrichten für alle Fahrgäste ohne Deutschlandticket! Entgegen früherer Pläne zieht der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) die Preise nun doch an.

Ab dem 1. Januar 2026 wird es zunächst um 1,9 Prozent teurer. Doch das ist nur der Anfang: Mit der Fusion des VRS mit dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) zum 1. Juni 2026 folgt der nächste Aufschlag. Im Schnitt müssen Reisende dann mit einer Preiserhöhung von 4,4 Prozent für das Gesamtjahr rechnen.

Aber warum dieser plötzliche Sinneswandel? Laut VRS ist das Deutschlandticket der Grund. Es ist unklar, wie viel Geld am Ende bei den Verkehrsverbünden ankommt, um die Verluste auszugleichen. Bund und Länder wollen die Subventionen kürzen – am Ende fehlen im System satte 500 Millionen Euro.

Im Vergleich zu anderen Regionen kommt das Rheinland dabei sogar noch glimpflich davon. Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) steigen die Preise um 4,9 Prozent, in Hamburg sogar um 5,4 Prozent. „Wir stehen mit 1,9 Prozent noch gut da“, meint VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. Eigentlich sollte die Erhöhung erst mit der großen Tarif-Fusion kommen.

Diese Fusion kommt wie geplant zum 1. Juni 2026. Dann gibt es endlich einheitliche Tickets für das gesamte Rheinland, von Aachen bis in den Rhein-Sieg-Kreis. Die gute Nachricht dabei: Das Tarif-Wirrwarr wird aufgeräumt! Statt 16 verschiedener Preisstufen soll es am Ende nur noch vier geben.

Eine überraschende Wende gibt es bei der beliebten Kurzstrecke! Eigentlich sollte das Ticket abgeschafft werden, doch es ist bei den Kundinnen und Kunden so beliebt, dass die Verkehrsverbünde einen Rückzieher machen. „Die Beliebtheit des Tickets hat uns überrascht“, erklärt VRS-Tarifexperte Sascha Triemer. Das Ticket bleibt nun mindestens zwei weitere Jahre erhalten, bis Juni 2028.

Dabei macht es laut Triemer oft „wirtschaftlich keinen Sinn“, das Papierticket zu nutzen, da es meist teurer ist als das digitale eezy.NRW-Ticket. Und genau darauf setzen die Verbünde in Zukunft. Zwar soll es aus sozialen Gründen weiterhin Papiertickets geben, doch der Fokus liegt klar auf der App.

Um den Umstieg schmackhaft zu machen, gibt es ab Januar neue Vorteile für eezy-Nutzerinnen und Nutzer: Eine Fahrt wird nie teurer sein als das entsprechende Papierticket. Außerdem gibt es einen Preisdeckel: Wer im Monat so viel fährt, dass er den Preis des Deutschlandtickets erreicht (ab Januar 63 Euro), fährt den Rest des Monats gratis.

Die Pläne zur Preiserhöhung und zur Tarifreform wurden bereits intern genehmigt. Die endgültige Entscheidung soll in den kommenden Wochen in den Gremien der beiden Verkehrsverbünde fallen. (red)