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Nach Buttersäure-Anschlägen im „Pascha“Anklage! Das stinkt den Kölner Puff-Erpressern

Die Frauen im „Pascha“ mussten den Gestank auf den Fluren ertragen.

Die Frauen im „Pascha“ mussten den Gestank auf den Fluren ertragen.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Die Anklageschrift ist zugestellt, bald könnten die Erpresser des „Pascha“ vor dem Kölner Amtsgericht stehen. Den beiden Männern wird gemeinschaftliche schwere Erpressung vorgeworfen.

Seit Ende 2013 stank es in dem Großbordell auf der Hornstraße (120 Zimmer) immer wieder nach einer Mischung aus Erbrochenem und faulen Eiern. Grund: Insgesamt 30 Mal wurde auf den Fluren die Säure ausgekippt (EXPRESS berichtete).

Die Kölner Kripo ermittelte, nachdem Pascha-Boss Hermann Müller (62) bei den Beamten drei Stunden lang die Hintergründe zu Protokoll gegeben hatte.

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Und die lauteten so: Sein ehemaliger Security-Mann Norbert K. (39) und dessen Kumpel Christian W. (33) würden dahinter stecken. Norbert K. hatte nach seiner Ankündigung, seinen Job kündigen zu wollen, eine „Abfindung“ in Höhe von 100.000 Euro verlangt.

Müller lehnte in einem persönlichen Gespräch mit den Herren die Zahlung ab. Dabei sollen beide Angeklagten dann geäußert haben, dass sonst die Anschläge nicht aufhören würden.

Amtsgerichts-Sprecher Dr. Marcus Strunk: „Dies erfüllt den Tatbestand der gemeinschaftlichen schweren räuberischen Erpressung. Der Strafrahmen liegt zwischen mindestens einem und 15 Jahren Freiheitsstrafe.“ Hinzu kommt, dass die Männer Hermann Müller mit dem Tode bedroht haben sollen.

Weil Norbert K. bereits mehrfach wegen Drogendelikten, Körperverletzung, Nötigung und Betrugs verurteilt ist, erwartet ihn bei einer Verurteilung eine längere Haftstrafe.

Die Anschläge hörten übrigens auf, nachdem Müller in Eigenregie Fahndungsplakate druckte und 30.000 Euro Belohnung aussetzte. Diese musste er jedoch umgehend wieder abhängen lassen, weil sie die Gesichter der jetzt Angeklagten zeigten und gegen die Persönlichkeitsrechte verstießen.

Hinter den Kulissen geht der Rotlicht-Krieg wohl weiter: Vor einigen Tagen brannte nachts das Autos des 33-jährigen Angeklagten ab – es war Brandstiftung.