Er kann auch seriösSo sieht Dennis aus Hürth im normalen Leben aus

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Martin Klempnow kennt man mittlerweile besser als „Dennis aus Hürth“.

Köln – Er macht so viel und spricht kaum drüber: Martin Klempnow (44) ist der prollige „Dennis aus Hürth“ auf der Comedy-Bühne und bei 1Live. Er ist Herzensbrecher in TV-Serien, steht mit den Ärzten und Brings auf der Bühne.

Sehen Sie hier, wie Martin Klempnow Jerome Boateng zum Honk macht.

Jetzt kam ein neuer („seriöser“) Job dazu: als Gastgeber der Show „Geheimniskrämer“ (sonntags ab 22.15 Uhr, WDR-Fernsehen), in der Promis persönliche Geheimnisse verraten.

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Als seriöser Moderator mit Brille hätten wir Klempnow kaum wiedererkannt.

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So seriös erkennt man ihn kaum: Martin Klempnow moderiert jetzt seine eigene Show beim WDR.

Im Gespräch mit uns beendete er seine persönliche Geheimniskrämerei und zeigt sich von einer ganz anderen Seite.

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Mit Martin Klempnow traf sich Horst Stellmacher.

Sie überraschen immer mit neuen Auftritten und bleiben doch eher unbekannt. Kein Interesse am Ruhm?

Klempnow: Ich glaube, für meine Karriere war es ein großer Vorteil. Sonst wäre ich vielleicht in einer Schublade gelandet, aus der man nur schwer rauskommt. Ich habe fünf Jahre lang eine Hauptrolle in der ZDF-Serie »Die Bergretter« gespielt – das auch in der Zeit, als ich schon als Dennis aus Hürth unterwegs war. Wäre das bekannt gewesen, hätte es vielleicht nicht geklappt. 

Warum?

Klempnow: Nach dem Motto: Einer, der den Dennis spielt, kann doch kein „Bergretter“ sein. Außerdem finde ich es gut, auf der Straße nicht erkannt zu werden. So führe ich ein ganz normales Leben. Der Rote Teppich ist für mich nur wichtig, wenn ich weiß, wie ich an ihm vorbeigehen kann. 

Hier zeigt uns Comedian „Dennis aus Hürth“ zeigt uns sein Hürth.

Wollen Sie diese Geheimniskrämerei auch mit Ihrer neuen Show „Geheimniskrämer“ durchhalten? Schließlich sind Sie da auf dem kultigen „Zimmer frei“-Sendeplatz gelandet.

Klempnow: „Geheimniskrämer“ ist für mich ein neues Abenteuer. Natürlich habe ich Respekt vor dem Platz, aber das ändert nichts an der Einstellung, mich selbst nicht zu ernst zu nehmen. 

Wann haben Sie zum ersten Mal auf der Bühne gestanden?

Klempnow: Bei einem kleinen Stück in der vierten Klasse. Ich hatte nur zwei Sätze. Überzeugend war ich wohl nicht, meine Lehrerin hat mich nach dem zweiten Auftritt für immer rausgenommen. Später wurde ich auch nie für die Theater-AG genommen. Ich sei zu unbegabt, hieß es.

Ihr Dennis lässt vermuten, dass Sie der Schul-Schreck waren…

Klempnow: Im Gegenteil, ich war ein versteckter Streber in Pseudo-Punk-Klamotten, Schule hat mir Spaß gemacht. Ich habe nicht ein Mal geschwänzt! Glück war auch, dass mein bester Freund Johannes neben mir saß, der sehr intelligent ist und mich abschreiben ließ. 

Schauspielschule, Staatstheater, Fernsehspiele: Sie waren in der seriösen Ecke erfolgreich, kamen aber zurück nach Köln zur Comedy. Sind Sie damit glücklich geworden? 

Klempnow: Und wie! Comedy war immer ein Teil von mir, ich habe in Köln in den 90ern die Aufbruchzeit miterlebt, eine supercoole Zeit mit supercoolen Leuten. Ich hatte das Gefühl, hier sei alles erlaubt und war als Kartenabreißer in den Hürther Studios von »RTL Samstag Nacht« oder »7 Tage, 7 Köpfe« oder in Holland bei der »Mini Playback Show« und »Traumhochzeit« dabei. Als ich eines Tages in Hamburg am Theater war, fühlte ich mich gar nicht wohl. Ich hatte Sehnsucht nach dem, was im Rheinland los war, packte meine Sachen und kam zurück. 

Und mit dem leicht bekloppten „Dennis aus Hürth“ kam der Riesenerfolg. Gibt es ein Vorbild?

Klempnow: Dennis ist meine Leidenschaft und ein Riesenspaß. Ich bin mit ihm groß geworden, hatte immer seine Geschichten im Kopf, kenne viele Menschen, die so sind wie er. Außerdem erinnert er mich an mich in meiner Jugend (lacht). Ich habe ihn vorher im kleinen Kreis gespielt, und Freunde rieten mir, ihn größer auszuprobieren. Es ging richtig los, als ich mich als Dennis bei Telefonaktionen von 1Live meldete, und die 1Live-Leute darauf reinfielen. 

Wenn man auf Ihr Leben blickt, fällt auf jeden Fall auf, dass da nie etwas so richtig geplant war…

Klempnow: So ist es. Mein ganzes Leben war bis jetzt ein Abenteuer. Und so soll es auch bleiben.  

(exfo)