„Ist Frau Reker im Haus?“Klima-Protest am Historischen Rathaus in Köln – Stadt stellt Anzeige

Mit einer Aktion in Köln hat die „Letzte Generation“ erneut für Aufsehen gesorgt. Diesmal wurde allerdings keine Straße blockiert.

Die Aktionen der Gruppe Letzte Generation werden immer mehr. Aber nicht immer muss es eine – scheinbar willkürlich ausgewählte – blockierte Straße im morgendlichen Berufsverkehr sein. Am Donnerstagmorgen (9. März 2023) hat die Gruppe mit einer unüblichen Aktion für Aufsehen gesorgt.

Ziel der Aktion war das Historische Rathaus in Köln. Gegen 10.35 Uhr kletterten Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppierung auf die Balkone an der ersten Etage des Rathauses und zeigten Plakate, auf denen „Wir müssen reden“ geschrieben stand.

Ein Protest, der sich besonders an Oberbürgermeisterin Henriette Reker richtet. „Wir müssen mit Frau Reker sprechen. Im Jahr 2050 werden fünf Milliarden an Wasserknappheit leiden. Wir müssen reden!“, sagte eine Aktivistin über ein Megafon.

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Schon in den vergangenen Wochen hatten sich Aktivistinnen und Aktivisten auch öffentlich an Bürgermeisterinnen und Bürgermeister verschiedener Städte gewandt und einen öffentlichen Austausch gefordert.

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Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatten die Gruppe da schon längst entdeckt und machten auf das Hausrecht aufmerksam. „Geht jetzt – oder wir rufen die Polizei“, hieß es. Die Antwort der Aktivistin: „Wir stehen hier auch nicht gerne, aber sie hören uns nicht zu.“

Und weiter: „Ist Frau Reker denn im Haus?“ Der Mitarbeiter: „Das darf ich Ihnen nicht sagen, machen Sie einen Termin aus und gehen Sie den normalen Weg. Das ist das letzte Mal, dass ich Ihnen das freundlich sage. Gehen Sie jetzt.“

Weil das nicht passierte, war gegen 11 Uhr die Polizei mit drei Streifenwagen vor Ort, später kamen zwei weitere hinzu. Mehrere Beamtinnen und Beamte gingen zu den Aktivistinnen und Aktivisten auf die Balkone und führten sie herunter. Die Warnwesten, Plakate und Megafon wurden von der Polizei sichergestellt. Wie die Stadt bekanntgab, wurde gegen die Aktivistinnen und Aktivisten Anklage wegen Hausfriedensbruchs gestellt.

Kurios: Gleich unter den Balkonen ließ sich während des Protestes ein Hochzeits-Paar nach der Trauung ablichten. Dass hier fürs Klima protestiert wurde, war für die Feiernden heute natürlich nebensächlich. (nb, tw)