Die KVB steckt tief in den roten Zahlen und das könnte für alle Kölnerinnen und Kölner bald richtig ungemütlich werden. Jetzt sollen neue Krisen-Teams einen Ausweg finden, bevor das große Chaos ausbricht.
„Verkehrskollaps“KVB-Problem! Stadtwerke-Vorstand warnt schon

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Wie viele Verluste darf die KVB machen? Darüber muss bald der Stadtrat entscheiden.
Bis zum Frühjahr 2026 sollen zwei neue Arbeitskreise dem Stadtrat vorschlagen, wie die riesigen Verluste der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) die Lage für die Stadtwerke Köln (SWK) nicht noch schlimmer machen. Das kündigte Kämmerin Dörte Diemert an.
Die Stadtwerke sind die Mutter der KVB, aber auch von Abteilungen wie der Rhein-Energie. Während die einen Gewinne scheffeln, reißen KVB und Kölnbäder immer tiefere Löcher in die Kasse.
KVB braucht dringend Geld für den Ausbau
Was erstmal nach trockenen Zahlen klingt, könnte für die Bürgerinnen und Bürger bald schmerzhaft spürbar werden. Es geht um die knallharte Frage: Wie viel Minus darf sich die KVB noch leisten? Davon hängt ab, ob wir bald noch enger in vollen Bahnen stehen.
Ohne frisches Geld für neue Bahnen, Strecken und Betriebshöfe könnte laut SWK-Vorstand „perspektivisch zu einem Verkehrskollaps führen“. Steht die Verkehrswende in Köln auf der Kippe?
Die Stadtwerke gehören zu 100 Prozent der Stadt und müssen nicht nur wirtschaften, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger da sein. Jedes Jahr überweisen sie Millionen an die Stadtkasse – aktuell rund 77 Millionen Euro.
Die KVB hat zuletzt ein Rekordminus von 185,1 Millionen Euro für 2024 gemeldet. Die Bosse der Stadtwerke wollen aber einen Deckel bei 160 Millionen Euro, damit der ganze Konzern nicht seine Kreditwürdigkeit verliert. Und das, während die KVB schon jetzt am Limit fährt und ihren Fahrplan nicht einhalten kann.
Die SWK-Führung hatte dem Rat eine Frist bis 2026 gesetzt. Jetzt gibt es einen Fahrplan für die Entscheidung. Doch die Zeit drängt, denn dieses Jahr ist Kommunalwahl. Das neue Bündnis im Rat muss dann die heiße Kartoffel anfassen und entscheiden, wie es mit der KVB weitergeht.
Beispielsweise hatte Grünen-Fraktionschefin Christiane Martin im Interview im September 2024 gesagt: „Der Konzern soll natürlich nicht ausbluten und muss stabil bleiben. Deshalb sollten die Verluste der KVB auch nicht ins Unermessliche steigen. Aber der Kostendeckel ist eine Festlegung der Stadtwerke, ich sehe aktuell keinen Anlass, darauf zu reagieren.“ Diese Haltung dürfte sich nun ändern.
Nach der Sommerpause startet ein neues politisches Begleitgremium. Zusammen mit einem internen Lenkungskreis unter Leitung der Oberbürgermeisterin oder des Oberbürgermeisters sollen sie dem Stadtrat knallharte Fakten liefern: Was kosten welche Entscheidungen? Auf dieser Grundlage muss der Rat dann für den Haushalt 2027 eine Entscheidung treffen.