17 Prozent KrankenquoteKVB fährt Fahrplan weiter runter

Eine KVB-Bahn der Linie fährt durch eine Unterführung am Bahnhof Süd. Vor der Bahn sind einige Radfahrende unterwegs.

Bei der KVB, hier die Linie 9 im Sommer 2022 an der Zülpicher Straße, wird der Fahrplan wegen des enormen Krankenstandes weiter angepasst.

Die dritte Stufe der Fahrplananpassung bei der KVB tritt mit dem 1. März in Kraft.

Es sind unruhige Zeiten für die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Der neuerliche Streik im öffentlichen Dienst sorgt am Montag (27. Februar 2023) für einen fast kompletten Stillstand für 24 Stunden. Zuletzt war das bereits am 14. Februar der Fall gewesen.

Aber: Auch das Thema Krankenstand hält das Unternehmen weiter auf Trab. Wie die KVB am Freitag (24. Februar 2023) mitteilte, liegt die Krankenquote im Februar bei 17 Prozent – selbst in der aktuellen Krankheitswelle ein enorm hoher Wert.

Ausfälle bei der KVB: Krankenquote im Februar bei 17 Prozent

Daher wird, wie geplant, zum 1. März die dritte Stufe der Fahrplan-Anpassung umgesetzt, die für Kundinnen und Kunden in einigen Bereichen Einschränkungen des Angebots bedeutet.

„Die ersten Maßnahmen im Februar haben zwischenzeitlich für leichte Entspannung gesorgt. Aber die Personalsituation ist nach wie vor angespannt. Daher ist es unser Ziel, für unsere Kunden ein stabileres und verlässlicheres Angebot und gleichzeitig eine Entlastung für unsere Mitarbeitenden im Betrieb Stadtbahn zu schaffen“, so KVB-Chefin Stefanie Haaks.

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Heißt: Dadurch, dass fehlende Fahrten eingeplant sind, sollen Fahrgäste besser planen können. Das sei verlässlicher als geplante Fahrten, die wegen der kranken Fahrerinnen und Fahrer dann aber doch ständig ausfallen. Schritt für Schritt soll der Fahrplan dann wieder auf das ursprüngliche Niveau gebracht werden.

Die Maßnahmen im Einzelnen:

  1. Bis ca. 9 Uhr, also in der morgendlichen Hauptverkehrszeit, gilt mit wenigen Ausnahmen (Linie 7, Linie 9 und Linie 17) der normale Fahrplan.
  2. Die Linie 4 fährt von 9 Uhr bis ca. 21 Uhr nur zwischen Schlebusch und Leyendeckerstraße.
  3. Die Linie 5 fährt zwischen 9 Uhr und ca. 20 Uhr auf dem gesamten Linienweg im 20-Minuten-Takt.
  4. Auf der Linie 7 entfallen morgens einige Verstärkerfahrten im Rechtsrheinischen.
  5. Auf der Linie 9 entfällt morgens eine Verstärkerfahrt im Rechtsrheinischen.
  6. Die Linie 12 fährt von 9 Uhr bis ca. 20 Uhr zwischen Niehl und Merkenich ebenfalls im 20-Minuten-Takt.
  7. Die Linie 18 fährt zwischen 9 Uhr und ca. 20 Uhr nicht mehr bis Thielenbruch. Dafür wird die Linie 13 in dieser Zeit von der Vischeringstraße nach Thielenbruch verlängert, um die Linie 3 zu entlasten und eine Verbindung zum Bezirkszentrum Mülheim herzustellen.
  8. Auf dem Abschnitt zwischen Buchheim und Klettenberg verkehrt die Linie 18 dann alle zehn Minuten statt wie bisher alle fünf Minuten, nach 20 Uhr dann alle 15 Minuten statt alle 7,5 Minuten. Im Abschnitt bis Schwadorf bleibt es tagsüber wie bisher beim Zehn-Minuten-Takt, von dort bis nach Bonn beim 20- Minuten-Takt.
  9. Die Linie 17 fährt nur zwischen Severinstraße und Rodenkirchen in Doppeltraktion im 20-Minuten-Takt.

Bereits seit dem 6. Februar entfallen die nachmittäglichen Verstärkerfahrten auf den Linien 1, 9 und 15. Außerdem wurde durch den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge und eine dadurch mögliche Verlängerung der Wendezeiten an den Endhaltestellen die Anfälligkeit für Verspätungen auf den Linien 4, 13 und 18 reduziert.

KVB rekrutiert Fahrerinnen und Fahrer in Rente

Wann der KVB-Fahrplan wieder nach altem Muster läuft, ist offen. „Wenn es die Personalsituation wieder erlaubt“, so Haaks, solle schrittweise wieder aufgestockt werden.

Eine der Maßnahmen, um der Lage Herr zu werden, ist die intensive Gewinnung von neuen Arbeitskräften. Dafür sucht die KVB auf vielen Ebenen nach neuem Personal. Auch Fahrerinnen und Fahrer im Ruhestand werden kontaktiert, um bei Interesse kurzfristig auszuhelfen. Für Fahrerinnen und Fahrer, die an ihren freien Tagen arbeiten, wurde laut KVB zudem „ein neues Anreizsystem“ geschaffen. (tw)