Torsten Burmester will als neuer Oberbürgermeister von Köln für frischen Wind sorgen. In einem ersten Statement übte er direkt Kritik an seiner Vorgängerin. Etwas versteckt, aber doch deutlich.
Kölns neuer OBNach Sieg teilt er direkt gegen Vorgängerin aus
Er steht nun an der Spitze der Stadt – und ließ auf eine solche gegen seine Vorgängerin nicht lange warten.
Noch am Abend seines Sieges teilte Kölns neuer Oberbürgermeister Torsten Burmester gegen Henriette Reker aus. Dezent – und doch deutlich!
Auf die Frage, wie er die Kölner Verwaltung wieder ans Laufen bringen werde (eines seiner großen Themen im Wahlkampf), sagt er: „Indem ich das mache, was ich bisher gemacht habe. Den Menschen Vertrauen geben und die Verantwortung, die Themen, die sie entscheiden müssen, zu entscheiden und mich vor sie zu stellen. Es braucht eine veränderte Umgangskultur in dieser Stadt. Weg von der Armlänge Abstand, hin zu mehr Bürgernähe und Dienstleistungsorientierung.“
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Die Armlänge Abstand. Eine Äußerung, die Henriette Reker wohl auf ewig verfolgen wird. Reker hatte nach der Silvesternacht 2015, die Köln bundesweit in die Schlagzeilen gebracht hatte, als damalige Oberbürgermeisterin mit der „Armlänge Abstand“ für einen großen Aufschrei gesorgt.
Unzählige Frauen waren in der Silvesternacht auf der Kölner Domplatte von einem wildgewordenen Mob bedrängt und belästigt worden. Reker sagte damals, es gebe „immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft. Also von sich aus gar nicht eine große Nähe zu suchen zu Menschen, die einem fremd sind und zu denen man kein gutes Vertrauensverhältnis hat“. Eine der größten Fehleinschätzungen ihrer politischen Karriere.
Burmester griff das Zitat nun also direkt wieder auf. Der neue OB aber bezieht sie hier auf die Bürgernähe – und wirft Reker (und der Verwaltung unter ihrer Führung) damit vor, zu sehr auf Distanz zu den Einwohnerinnen und Einwohnern Kölns gegangen zu sein.
Reker war nach rund zehn Jahren als OB bei der zurückliegenden Wahl nicht mehr angetreten. Sie war mit dem Versprechen gestartet, die Verwaltung zu modernisieren und auf Vordermann zu bringen.
Burmester hat zum Erfolg dieses Ziels offenbar eine klare Meinung, sieht es offenbar als gescheitert an. Seine Mission startet am heutigen Montag (29. September) um 8.30 Uhr. Erster Termin: „Eine Abstimmung innerhalb der SPD und der Fraktion über die Timeline der ersten Tage“.