Kölner Schock-FallDrogen, Sex und Anweisungen per Webcam von Mallorca

Die Angeklagten mit Verteidigerin Pantea Farahzadi beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht

Die Angeklagten mit Verteidigerin Pantea Farahzadi beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht

Für vier Jahre muss eine Kölnerin (44) ins Gefängnis, weil sie ihre minderjährige Tochter (14) nicht nur zum Drogenkonsum verführte, sondern sie auch bei der Prostitution unterstützte. Ihr Lebensgefährte schaute aus Mallorca per Webcam zu und wurde ebenfalls verurteilt.

Ein unfassbarer Fall vor dem Kölner Landgericht! Laut Staatsanwaltschaft habe die Angeklagte ihrer Tochter Kokain auf einem silbernen Tablett serviert. Später kam es im Drogenrausch sogar zum sexuellen Missbrauch.

Es war die Rede davon, dass die Droge von nackten Körpern konsumiert wurde. Bei einer dieser Taten sei auch eine minderjährige Freundin des Mädchens dabei gewesen.

Wie die Anklage enthüllte, ging die 14-Jährige der Prostitution nach. Als die Mutter davon erfuhr, hielt sie ihre Tochter nicht etwa davon ab, sondern unterstützte sie sogar noch! Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, besorgte sie ihr ein „Arbeitshandy“ und soll für ein anderes Mädchen ein Treffen mit einem Freier organisiert haben, zu dem es aber nicht kam.

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Vor Gericht legte die 44-Jährige ein umfassendes Geständnis ab. „Meine Mandantin räumt alle Vorwürfe ein“, erklärte ihre Verteidigerin Pantea Farahzadi. „Sie hat in ihrer Rolle als Mutter vollumfänglich versagt.“

Ihr damaliger Lebensgefährte wurde wegen Anstiftung zum sexuellen Missbrauch verurteilt. Er soll sich per Videochat aus seinem Wohnsitz auf Mallorca zugeschaltet und Geld für die sexuellen Handlungen seiner Partnerin mit deren Tochter und der Freundin geboten haben.

Die Angeklagte schilderte, wie der Mann, den sie über eine App kennengelernt hatte, sie wieder an Drogen herangeführt und die totale Kontrolle über sie übernommen habe. Er habe auf Sado-Maso-Praktiken bestanden und sie erniedrigt.

„Ich habe zuletzt acht Gramm Kokain am Tag konsumiert und die komplette Kontrolle über mein Leben verloren“, ließ sie über ihre Verteidigerin ausrichten.

Das Gericht verurteilte die Mutter schließlich zu vier Jahren Haft, ihr Ex-Partner muss für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis.

Ein Gutachter hatte der Frau eine verminderte Schuldfähigkeit bescheinigt, was das Gericht berücksichtigte. Das Urteil sei tat- und schuldangemessen, so der Opfer-Anwalt. Die Tochter, die mittlerweile beim Vater lebt, wollte für ihre Mutter Berichten zufolge gar keine Strafe. (red)