Update

Flughafen MallorcaPanik an Bord von Ryanair-Flieger, Menschen springen von Tragfläche

Nachdem an Bord ein Feuer ausgebrochen war, flüchteten einige Passagiere und Passagierinnen in Panik über die Tragflächen ins Freie.

Nachdem an Bord ein Feuer ausgebrochen war, flüchteten einige Passagiere und Passagierinnen in Panik über die Tragflächen ins Freie.  

Panik an Bord eines Ryanair-Fliegers auf dem Flughafen von Mallorca. Es gibt Verletzte.

Dramatische Szenen auf dem Flughafen von Palma de Mallorca. Menschen flohen in Panik aus dem Flugzeug, kletterten über Tragflächen auf das Rollfeld. Das zeigen Aufnahmen von Passagieren und Passagierinnen, die bei X geteilt wurden.

Wie die Fluggesellschaft mitteilte, wurde der Start des für Manchester bestimmten Flugs wegen eines Feueralarms abgebrochen. Die Passagiere seien über aufblasbare Rutschen evakuiert worden. Doch einige sollen die Anweisungen des Personals missachtet haben. 

Feuer oder Fehlalarm an Bord der Ryanair-Maschine?

Insgesamt seien 18 Menschen von Sanitätern versorgt worden, berichteten Inselmedien. Sechs Menschen wurden demnach in ein Krankenhaus gebracht. Keiner von ihnen habe aber schwere Verletzungen erlitten.

Alles zum Thema Mallorca

Unterschiedliche Angaben gab es zunächst darüber, ob es sich um einen Fehlalarm gehandelt habe, oder ob es ein Feuer an Bord gab. In ersten Berichten britischer Medien, die sich auf Augenzeugen und Augenzeuginnen beriefen, hieß es, an Bord sei ein Feuer ausgebrochen. Die Fluggesellschaft Ryanair wies das am Samstag (5. Juli 2025) zurück.

Nach Ryanair-Angaben handelte es sich um einen Fehlalarm in der Kabine. Der zeigte ein Feuer an Bord an. Der Start wurde daraufhin abgebrochen, das Flugzeug evakuiert. Wirklich gebrannt hat es nach dpa-Informationen aber nicht.

„Dieser Flug von Palma nach Manchester brach den Start aufgrund einer falschen Anzeige der Feuerwarnleuchte ab. Die Passagiere wurden über die aufblasbaren Rutschen ausgeschifft und zum Terminal zurückgebracht“, zitierte RTL.de Ryanair-Sprecherin Franziska Berblinger.

Evakuierungen über Tragflächen sind kein seltenes, aber ein potenziell gefährliches Verfahren – vor allem, wenn Notrutschen nicht verfügbar sind oder Panik ausbricht. Beides ist in solchen Situationen oft der Fall. Die Flügel solcher Passagierjets sind zwischen zwei und drei Meter hoch über dem Boden. Ein derartiger Sprung ist nicht ungefährlich. Die Verletzungen reichen dann von leichten Prellungen bis hin zu Knochenbrüchen.

Im aktuellen Fall habe sich „eine kleine Anzahl von Fluggästen“ leichte Verletzungen zugezogen. „Beim Aussteigen hat eine kleine Zahl von Passagieren sehr geringe Verletzungen erlitten (verstauchte Knöchel usw.) und die Besatzung hat sofortige medizinische Betreuung veranlasst“, so die Mitteilung weiter.

Für die Reisenden sei zeitnah eine Ersatzmaschine gestellt worden. Man entschuldige sich bei den betroffenen Fluggästen für die Unannehmlichkeiten, teilte Ryanair mit.

Serie ähnlicher Beinahe-Unfälle bei Notlandungen oder Fehlalarmen

Der Vorfall auf Mallorca reiht sich damit ein in eine Serie ähnlicher Beinahe-Unfälle bei Notlandungen oder Fehlalarmen, bei denen Menschen auf die Tragfläche gelangten – teils unfreiwillig – und Verletzungen erlitten. Denn Mittelstreckenjets haben an den Flügeln oft einfach gar keine aufblasbaren Notrutschen. Die Passagiere müssen dort dann eben springen oder sich über die ausgefahrenen Landeklappen nach unten gleiten lassen.

So wurde bei einer Maschine von Southwest Airlines im März 2018 auf dem Weg von Phoenix nach Dallas eine Notlandung in Albuquerque nötig, nachdem sich ein merkwürdiger Geruch und Rauch in der Kabine verbreitet hatte und ein Brandwarnsignal ausgelöst worden war. Die Passagiere, die über die Notausgänge über den Tragflächen evakuiert wurden, mussten in die Tiefe springen. Damals wurden zwei Menschen verletzt in ein Krankenhaus gebracht. (susa mit dpa)