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Bluttat auf ZülpicherKölner Rufino (33): Ich wurde abgestochen – der Täter ist frei

von Markus Krücken (krue)

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Rufino (33), von den Einstichen gezeichnet, in seinem Krankenbett.

Köln – Es war eine Tat, die Köln am Wochenende schockierte. EXPRESS hatte von der Messerstecherei auf der Zülpicher Straße berichtet.

Hier lesen Sie mehr: Bluttat auf der Zülpicher – 42-Jährigen sticht auf Kontrahenten ein

Wenige Tage nach der Tat meldete sich die Familie von Rufino (33), der mit acht Einstichwunden im Krankenhaus liegt, beim EXPRESS.

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Und sie erhebt gegen Polizei und Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe. Denn der Beschuldigte, ein 42-jähriger Mann, wurde inzwischen auf freien Fuß gesetzt.

„Wie kann das sein? Worauf wartet man? Bis noch mehr passiert? Ich bin ja froh, dass mein Mann überhaupt noch lebt“, fragt Rufinos Verlobte Shery am Krankenbett ihres Mannes.

Messer-Attacke auf der Zülpicher Straße: Verlobte wurde Zeugin der Tat

Sie schildert, dass sich Täter und Opfer flüchtig, vom Sehen, kennen würden, und dass der Täter stets Streit gesucht habe. Er habe in der Vergangenheit schon nachweislich mehrere Leute bedroht und diese würden nun Angst haben, da er frei sei.

Einen Streit zwischen dem vierfachen Familienvater und dem Beschuldigten habe es nicht gegeben, beteuert sie, die selbst vor Ort in der Bar war, als es geschah.

Sie schildert die Ereignisse wie folgt: „Wir wollten fahren, mein Mann wollte nur noch eben auf Toilette. Und dann kam er verletzt da raus. Der Täter hat achtmal mit einem Messer auf ihn eingestochen, am linken Arm sind sechs Stiche, einer ist auf der Schulter, einer auf der Brust. Ich wusste gar nicht, wo ich ihn verbinden sollte.“

Der Täter wurde unweit des Tatorts von der Polizei gestellt. Es wird gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Er sei Kolumbianer, kein unbeschriebenes Blatt und schon mehrmals aufgefallen, heißt es von Seiten eines Polizeisprechers.

Notwehr auf Zülpicher Straße? Das sagt die Staatsanwaltschaft

Doch warum ist er schon wieder auf freiem Fuß?

Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer begründet die Freilassung des Mannes so, „dass nach derzeitigem Ermittlungsstand konkrete Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Tat in Notwehr gehandelt haben könnte. Ausschließlich vor diesem Hintergrund hat die Staatsanwaltschaft die Freilassung des Beschuldigten angeordnet.“

Dass hier ein gefährlicher Mann unbehelligt frei herum laufen dürfe, sei falsch, heißt es.

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Ehefrau Shery und Rufino vor der Uniklinik.

Doch die Angehörigen von Rufino verstehen die Freilassung nicht. „Es gibt genügend Zeugen und eine Videoüberwachung, aus der hervorgeht, dass es keinen Streit im Lokal zuvor gegeben hatte“, so Shery. „Außerdem wurde ein Zeuge, der alles auf der Toilette mitbekommen hatte, am Dienstag endlich von der Polizei vernommen.“

Wann der Telekommunikations-Techniker die Klinik verlassen darf, ist unklar: „Ich fahre ungern und mit keinem guten Gefühl abends heim nach Ossendorf“, so die Verlobte.