Die Skandal-Sanierung des WDR-Filmhauses sorgt für den nächsten Aufreger. Erneut wird die Eröffnung verschoben, die Kosten sind bereits explodiert.
Nächster Ärger um Kölner Protz-BauWDR verschiebt Eröffnung erneut

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Diese Visualisierung zeigt das Gebäude von außen.
Schon wieder Ärger um das Skandal-Filmhaus des WDR! Die Sanierung des Millionen-Projekts in der Kölner Innenstadt wird erneut zur Geduldsprobe. Und wieder verschiebt sich die Eröffnung – dieses Mal um weitere drei Monate.
Nach dem bundesweiten Spott über sündhaft teure Designermöbel für den Prestigebau, hat der Sender endlich eine Firma für die Einrichtung gefunden. Doch die nächste Hiobsbotschaft lässt nicht lange auf sich warten: Der Betrieb startet nun erst am 1. Dezember – und das auch nur schrittweise.
Das Projekt ist schon lange ein Fass ohne Boden. Die Kosten für den Umbau explodierten von ursprünglich geplanten 80 Millionen auf unfassbare 240,1 Millionen Euro. Diese Summe nannte der Sender bereits 2019.
Und obwohl die Baupreise weiter steigen, verspricht der WDR: Teurer wird es nicht! Man habe „mögliche Preissteigerungen berücksichtigt und einen Risikopuffer eingeplant“, so ein Sprecher. Ob das die Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen beruhigt?

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Das Filmhaus des WDR (Westdeutscher Rundfunk) steht mit seiner hellen Fassade an der Nord-Süd-Fahrt.
Der Grund für die neuste Panne: Ein nicht näher benanntes „technisches Bauteil“ kann nicht rechtzeitig geliefert werden. Ohne dieses Teil könnten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht einziehen. Erst im Frühjahr 2026 sollen dann rund 90 Prozent der Arbeitsplätze besetzt sein.
WDR kassiert Kritik von allen Seiten
Die Kritik am Vorgehen des WDR ist massiv und kommt von allen Seiten. Die Finanz-Prüfer und -Prüferinnen der KEF warfen dem Sender einen „erheblichen Verstoß gegen das Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitsprinzip“ vor und strichen fast 70 Millionen Euro aus der Bedarfsanmeldung.
Der Landesrechnungshof rügte, dass Entscheidungen „ohne fundierte, vorherige Untersuchungen“ getroffen wurden. Das Aufsichtsorgan des Senders hätte dem Projekt auf dieser wackeligen Basis „nicht zustimmen dürfen“.

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Ein Blick ins geplante Innere: Die sündhaft teuren Designermöbel sorgten für einen Eklat.
Für den größten Skandal sorgte aber die Jagd nach Luxus-Möbeln im Sommer 2024. Sessel für 4500 Euro pro Stück? Ein „Schlag ins Gesicht der Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen“, tobte damals CDU-Politiker Gregor Golland. Nach massiver Kritik ruderte der WDR zurück.
Inzwischen wurde eine neue Ausschreibung abgeschlossen und eine Firma aus dem „Kölner Raum“ beauftragt. Laut einer Sprecherin habe man auf „vereinzelte Designstücke verzichtet“ und die Kosten um zwölf Prozent reduzieren können. Ob das die Kritiker und Kritikerinnen besänftigt, wird sich zeigen. (red)