Köln wählt ein neues Stadtoberhaupt – dabei stimmen auch viele Fans des 1. FC Köln ab. Einer der aussichtsreichen Kandidaten ist Mitglied des Vereins – hat aber auch eine Leidenschaft für einen Konkurrenten.
Kölner OB-KandidatMitglied beim FC – doch sein Herz schlägt blau-weiß

Copyright: Thilo Schmülgen
Kandidieren für den Poster als Kölner OB und haben Prognosen zufolge die besten Aussichten: Torsten Burmester (SPD), Berivan Aymaz (Grüne) und Markus Greitemann (CDU) (v.l.)
14.09.2025, 07:59
Er will Oberbürgermeister von Köln werden und die Stadt nach vorne bringen. Doch sein fußballerisches Herz schlägt blau-weiß...
Denn: Markus Greitemann, Kandidat der CDU für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters ist leidenschaftlicher Fan des FC-Schalke 04. Gut für ihn: Durch den umjubelten Aufstieg des 1. FC Köln in die 1. Bundesliga gibt es in der laufenden Saison kein direktes Liga-Duell.
Im DFB-Pokal wäre dies noch möglich – vorausgesetzt, der FC schlägt den FC Bayern München. Schalke muss in der zweiten Runde gegen Darmstadt 98 ran.
Direkte Duelle bringen den Politiker durchaus in emotionale Bedrängnis. Denn Greitemann, der seit zehn Jahren in Köln lebt, ist inzwischen Mitglied beim 1. FC Köln. Im Wahlkampf betonte er außerdem seine Haltung zum Ausbau des Geißbockheims.
Lange Schlagen, tolle Verpflegung für Wahlhelferinnen und Wahlhelfer oder kuriose Erlebnisse? Meldet euch bei uns! Fotos, Videos und Infos jetzt hier gratis, schnell und einfach in der EXPRESS-App hochladen – entweder via iPhone oder Android.
Greitemann: „Ich bin übrigens derjenige, der in 2020 den Bebauungsplan für den RheinEnergie Sportpark erarbeitet hat und zum Beschluss gebracht hat.“ Und weiter: „Realität ist, dass eine Mehrheit gefunden werden muss, die die Interessen des FC und der Stadtgesellschaft unter einen Hut bringt. Als Oberbürgermeister werde ich diese Mehrheit herbeiführen. Genauso kämpfe ich dafür, dass der Profisport ein konkurrenzfähiges Leistungszentrum bekommt und der Jugend-, Mädchen- und Frauensport den Raum bekommt, den sie benötigen. Wir sehen uns im Stadion!“
Früher kickte Greitemann übrigens auch selbst gegen den Ball und war nach eigener Aussage „immer derjenige, der auf der rechten Verteidigerseite Blutgrätsche gemacht hat“.
Direkte Duelle kennt er also nur zur Genüge – im Kampf um den OB-Posten könnte es auch dazu kommen. Denn den Prognosen zufolge ist es wahrscheinlich, dass es zu einer Stichwahl am 28. September kommt. Diese findet statt, wenn bei der Wahl am 14. September keine Kandidatin und kein Kandidat die nötige absolute Mehrheit bekommt. Die besten Aussichten auf die Stichwahl haben demnach, neben Greitemann, Torsten Burmester (SPD) und Berivan Aymaz (Grüne).