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Endspurt im WahlkampfSechs Fragen an CDU-Kandidat Greitemann

12.08.2025, Köln: Markus Greitemann bei einem Veedelsspaziergang durch Sürth. Er ist Kandidat der CDU für das Amt des Kölner Oberbürgmeisters bei der Kommunalwahl 2025. Foto: Uwe Weiser

Markus Greitemann ist Kandidat der CDU für das Amt des Kölner Oberbürgmeisters bei der Kommunalwahl 2025.

Wahlkampf auf der Zielgeraden - bald hat Köln ein neues Stadtoberhaupt. Markus Greitemann tritt für die CDU an.

Dass am Sonntag entschieden wird, wer der oder die nächste Kölner OB wird, ist allen Umfragen zufolge unwahrscheinlich. Es geht also darum, welche zwei Kandidaten es in die Stichwahl am 28. September schaffen. Die drei aussichtsreichsten haben wir zum Abschluss um die Beantwortung von sechs Fragen zu ihrem jeweiligen Wahlkampf gebeten.

Hier: CDU-Kandidat Markus Greitemann.

Nennen Sie drei Punkte, in denen Sie sich deutlich von Ihrem Mitbewerber Torsten Burmester von der SPD unterscheiden.

Während Torsten Burmester nur vage Absichtserklärungen abgibt, kenne ich Köln und seine Verwaltung aus jahrelanger Arbeit – und lege konkrete Pläne vor. Bei Sicherheit und Sauberkeit setze ich auf 300 zusätzliche Ordnungskräfte auf Straßen und Plätzen, Null Toleranz gegen Verwahrlosung sowie die Errichtung von je zwei Anlauf- und Kontaktstellen rechts- und linksrheinisch für Obdachlose und Drogenabhängige. Den Wohnungsbau mache ich zur Chefsache: eine Wohnbauleitstelle im OB-Büro, digitale Genehmigungen für Tempo und einen klaren Wohnungsmix von 30 Prozent gefördert, 30 Prozent bezahlbar, 40 Prozent frei. In der Wirtschaftspolitik stärke ich Mittelstand und Industrie, erleichtere Start-ups und Handwerk den Zugang zu Flächen und setze auf Zukunftsbranchen wie KI, Medien und BioTech. Das ist der Unterschied: klare Maßnahmen statt leerer Worte.

Nennen Sie drei Punkte, in denen Sie sich deutlich von Ihrer Mitbewerberin Berivan Aymaz von den Grünen unterscheiden.

In ihrem Flyer spricht sie beim Thema Sicherheit von „deeskalierender Kooperation“ von Ordnungsamt, Polizei und KVB – eine feine Umschreibung für Untätigkeit. Doch genau dieses Wegducken hat dem Neumarkt massiv geschadet. Wegstreicheln lässt sich das Problem definitiv nicht mehr, hier hilft nur eine Kombination aus Härte und Hilfe: zusätzliche Ordnungskräfte, Null Toleranz bei Vermüllung und Belästigung und vier Kontakt- und Anlaufstellen für Drogenabhängige und Obdachlose, je zwei links- und rechtsrheinisch. Wirtschaft wiederum kommt bei Frau Aymaz gar nicht vor. Für mich ist sie zentral: Köln braucht eine starke Wirtschaft, um Arbeitsplätze zu sichern und Zukunftsbranchen anzuziehen. Deshalb will ich meine Erfahrung aus freier Wirtschaft, Architektur und Verwaltung nutzen, um Mittelstand, Handwerk und Startups zu stärken. Beim Wohnen werde ich beschleunigen und günstiger bauen, während die Grünen mit immer neuen Auflagen blockieren und verteuern.

Der Wahlkampf ist fast vorbei. Was würden Sie rückblickend anders machen?

Wahlkampf bedeutet, viele Menschen in kurzer Zeit zu erreichen. Was mich getragen hat, waren die unzähligen Begegnungen: Menschen, die mir ihre Geschichten erzählt und ihre Sorgen, Wünsche und Ideen mitgegeben haben. Ich hätte mir manchmal noch mehr Zeit für direkte Gespräche gewünscht – denn dort entsteht das größte Vertrauen. Es hat Freude gemacht zuzuhören, zu diskutieren und aufzunehmen, was Köln bewegt. Diese Nähe hat mich durch den Wahlkampf getragen – und sie macht Lust auf mehr. Denn noch schöner als zuzuhören ist es, als Oberbürgermeister anzupacken, die Themen aufzugreifen und Köln gemeinsam besser zu machen. Insgesamt bin ich stolz, wie wir als Team aufgetreten sind: geschlossen, engagiert und mit klaren Ideen für unsere Stadt.

Was war für Sie der unangenehmste Moment in diesem Wahlkampf?

Am unangenehmsten war für mich zu erleben, wie sehr der politische Wettbewerb von manchen ins Persönliche gezogen wird. Es ist schlimm zu sehen, was für Unwahrheiten verbreitet worden sind. Sie machen die Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kaputt und schaden am Ende nicht mir, sondern der Demokratie der Stadt. Politik darf und soll hart in der Sache geführt werden – dafür stehe ich. Aber wenn der Ton ins Unsachliche kippt, geht es nicht mehr um Köln, sondern nur noch um Schlagzeilen. Mein Anspruch bleibt: ein fairer Wettbewerb um die besten Ideen für unsere Stadt.

Was war für Sie der schönste Moment in diesem Wahlkampf?

Die schönsten Momente waren für mich zu erleben, wie viele Kölnerinnen und Kölner sich aktiv einbringen – sei es im Gespräch auf der Straße, bei Veranstaltungen oder in den Veedeln. Diese Nähe zu den Menschen, die Offenheit und das Vertrauen, das ich dabei gespürt habe, sind für mich der größte Antrieb. Ich liebe und brauche den direkten Austausch. Er gibt mir Energie und die klare Bestätigung: Die Menschen wollen Veränderung, sie wollen Verlässlichkeit – und sie trauen mir diese Aufgabe zu.