Drogenhölle NeumarktKölner Politiker schimpft auf die Stadt: So sieht seine Lösung aus

Drogenszene Köln, Neumarkt

Die Drogen-Szene am Neumarkt ist ein großes Problem in Köln. Auf diesem undatierten Foto setzen sich Drogensüchtige einen Schuss. 

Wie kann eine Lösung für die Probleme auf dem Neumarkt in Köln aussehen? Ein Vorschlag dürfte besonders Anwohner und Besucher des Platzes freuen. 

von Adnan Akyüz (aa)

Köln. Die Situation am Neumarkt in Köln gerät immer mehr außer Kontrolle. Die Drogenproblematik beschäftigt auch die Politik, die dringend neue und vor allem effektive Maßnahmen fordert. Weitere Vorschläge, die eine Besserung in Aussicht stellen, gibt es aber von anderer Seite.

Köln: Drogenproblematik auf dem Neumarkt außer Kontrolle

Der Neumarkt in Köln ist vor allem für die florierende Drogenszene bekannt. Harte Drogen wie Heroin werden dort täglich in aller Öffentlichkeit verkauft und konsumiert. Anwohner und Geschäftsleute sind an ihre Grenzen angekommen, da sie die Auswirkungen des Drogen-Hotspots hautnah mitbekommen.

Doch wie soll die Situation auf dem zentralen Kölner Platz verbessert werden? Die Stadt hat den Neumarkt auf die Liste der „Plätze mit besonderem Handlungsbedarf“ genommen. Nach und nach kommen dort neue Maßnahmen, wie der bald anstehende Umzug der Methadon-Ausgabestelle in das Gesundheitsamt.

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Köln: SPD fordert mehr Streetworker auf dem Neumarkt

Die SPD hat einen Vorschlag, den der Kölner Fraktionsvorsitzende Christian Joisten erklärt: „Der Neumarkt steht mittlerweile als Sinnbild für Drogen, Angst und Verwahrlosung. Anwohnende, Ordnungsbehörden und auch die drogenkranken Menschen werden hier weitestgehend von der Stadtverwaltung alleingelassen. Gleichzeitig zeigt sich tagtäglich das Scheitern einer Sozialpolitik in unserer Stadt, die sich viel zu wenig an den konkreten Bedürfnissen der Menschen orientiert. Wir brauchen eine echte Kraftanstrengung, um die Situation zu verbessern. Das heißt konkret: eine ämterübergreifende Zusammenarbeit, mehr Streetwork und einen Dialogprozess mit allen Beteiligten.“

Der Kölner Politiker sieht auch Probleme, die über den Neumarkt hinaus in der ganzen Stadt beobachtet werden können. Joisten weiter: „Gleichzeitig dürfen wir nicht nur den Neumarkt betrachten, sondern müssen unseren Fokus auf alle urbanen Viertel unserer Stadt weiten: Probleme wie Drogenkonsum, Obdachlosigkeit oder Verwahrlosung sind mittlerweile an viele Stellen in der zu beobachten und müssen mit entsprechenden Rezepten gelöst werden. Hier ist der Sozialdezernent in der Verantwortung. Die SPD-Fraktion wird unabhängig davon in den kommenden Tagen mit allen wesentlichen Akteuren den Dialog suchen, um entsprechende Vorschläge in die politische Debatte einzubringen. Köln muss soziale Herausforderungen sozial lösen – sonst verliert diese Stadt ihre Seele!“

Köln: Kann ein Umbau die Probleme auf dem Neumarkt lösen?

Einen anderen Lösungsvorschlag haben Stadtplaner. Der sieht so aus: Der Verkehr sollte den Neumarkt nicht umfahren, sollte sondern an der Südseite gebündelt werden. So könnte etwa der Zugang zur Schildergasse aufgewertet, mehr Platz für Außengastronomie geschaffen werden.

Eine Grafik des Neumarkts in Köln mit einer erweiterten Fußgängerzone.

So wie auf dieser Visualisierung könnte der Neumarkt aussehen, wenn der verkehr umgeleitet wird. 

Diese Idee hatte Alt-OB Fritz Schramma schon 2007. Ihm schwebte vor, dass der Neumarkt umgestaltet werden soll. Sein Vorschlag damals: Autos sollen nicht mehr um den Platz fahren, so dass er besser an die City angebunden ist. Das ist aber immer noch Zukunftsmusik. Bleibt abzuwarten, ob und wie die aktuellen Maßnahmen Wirkung zeigen werden.