So lief die Silvesternacht in KölnEinsatzkräfte mit Böller beworfen – Feiernde brechen durch Glasdach

Köln hat in das neue Jahr gefeiert. Die Polizei hatte vor allem die Party-Hotspots im Blick.

Nach zwei Jahreswechseln mit Corona-Maßnahmen haben die Menschen in Köln Silvester wieder ohne größere Einschränkungen gefeiert.

Dabei wurde ausgiebig geböllert – und häufig ging es auch aggressiv zu. Es gab viele Schlägereien. Aber auch heftige Unfälle hielten die Polizistinnen und Polizisten in Atem. Eine allererste vorläufige Bilanz am frühen Neujahrsmorgen hatte noch etwas entspannter ausgesehen ...

Polizei war an verschiedenen Hotspots in Köln im Einsatz

Die Kölner Polizei war Silvester mit mehreren Hundert Kräften für die Sicherheit der Feiernden im Einsatz. Das habe sich im Laufe des Abends und der Nacht ausgezahlt, so ein Polizeisprecher am Nachmittag. 

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 „Im Bereich der linksrheinischen Uferpromenade, schwerpunktmäßig an der Frankenwerft, hielten sich ab dem Abend tausende Personen auf, darunter auch provokant auftretende Jugendliche, die vereinzelt mit Raketen in die Menge schossen“, erklärte er. 

Auch am Görlinger Zentrum in Bocklemünd waren die Einsatzkräfte gefordert, da bereits ab zirka 20.40 Uhr bis nach Mitternacht größere Gruppen junger Männer aggressiv auftraten und dabei auch die Polizisten mit Feuerwerkskörpern bewarfen.

Polizei Köln: Mindestens 40 Personen verletzt, auch ein Polizist

Mit fortschreitendem Alkoholkonsum wurden die Einsatzkräfte vermehrt zu Schlägereien gerufen. Mindestens 40 Personen erlitten nach derzeitigen Erkenntnissen Verletzungen, darunter auch ein Polizist, der nach dem Biss einer 23-Jährigen in seinen Finger nicht mehr dienstfähig war. Die junge Frau hatte gegen 3.20 Uhr am Hohenzollernring einem Mann im Streit gegen den Kopf getreten und versucht, sich mit dem Biss der Einlieferung in das Polizeigewahrsam zu widersetzen.  

Feiernde am Rhein in der Kölner Altstadt.

Feiernde am Rhein in der Kölner Altstadt.

Gegen 2 Uhr kam es zu einem Unfall am Heumarkt. Während einer Party stürzten drei Feiernde durch ein Glasvordach. Rettungskräfte fuhren die Verletzten in Krankenhäuser. Kräfte der Polizei stellten vor Ort keine Hinweise auf ein Fremdverschulden fest.  

Spektakulärer Unfall in Leverkusen: Sportwagen stürzt in die Tiefe

In Leverkusen-Wiesdorf endete ein spektakulärer Unfall glimpflich. Gegen 4.30 Uhr überfuhr ein alkoholisierter BMW-Fahrer (31) an dem mehrstöckigen Verkehrsknoten Europaring/Wöhlerstraße eine Verkehrsinsel, durchbrach die Schutzplanke der oberen Ebene und stürzte zur sechs Meter in die Tiefe.  

Der 31-Jährige und sein Beifahrer (27) erlitten leichte Verletzungen. Die Polizei stellte den Sportwagen sowie den Führerschein des Fahrers sicher.

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Bis in die frühen Morgenstunden (Stand: 5 Uhr) erteilten die Einsatzkräfte der Kölner Polizei insgesamt 83 Platzverweise, nahmen 21 Personen in Gewahrsam und leiteten Strafermittlungen, unter anderem wegen Landfriedensbruchs und insgesamt sieben Widerständen ein.

Zwei von annähernd hundert überprüften Autofahrern waren trotz der Ankündigung von Verkehrskontrollen alkoholisiert unterwegs. Für sie begann das neue Jahr ohne Führerschein.

Brisanter Einsatz für Kölner Feuerwehr in Höhenberg 

Auch die Kölner Feuerwehr hatte in der Nacht einiges zu tun. So geriet in der Germaniastraße im Stadtteil Höhenberg gegen 0.30 Uhr ein Auto in Brand. Die Flammen griffen auf zwei daneben geparkte Transporter über. Die Situation war brisant: Durch die Hitze platzte der Tank des Pkw und der brennende Sprit lief unter dem Fahrzeug her. 

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen ein brennendes Auto.

In der Neujahrsnacht brannte am Sonntag (1. Januar 2023) gegen 0.30 Uhr auf der Germaniastraße in Köln-Höhenberg ein VW Golf. Die Flammen griffen auf zwei daneben geparkte Transporter über.

Die Flammen drohten in das direkt dahinterliegende Haus zu laufen, dort barsten die Fensterscheiben. Die Einsatzkräfte konnten ein Übergreifen der Flammen durch einen massiven Wassereinsatz verhindern. Gegen 2.30 Uhr war die Wehr in Buchheim im Einsatz, wo ein Müllraum lichterloh brannte. 

Kölner Polizei durch Ordnungsamt unterstützt

In der Silvesternacht waren mehrere hundert Einsatzkräfte der Polizei Köln im Dienst. Zusätzliches Personal auf den Wachen sowie Kräfte der Bereitschaftspolizei standen für polizeiliche Einsätze zur Verfügung. Darüber hinaus haben die Einsatzkräfte das Ordnungsamt bei Maßnahmen zur Einhaltung der Feierregeln in der Stadt unterstützt.

Wie auch schon am Karnevalsauftakt hatte Polizeipräsident Falk Schnabel ab 18 Uhr bis um 6 Uhr am Neujahrsmorgen polizeiliche Anhalt- und Sichtkontrollen für den gesamten linksrheinischen Innenstadtbereich angeordnet. Heißt: Die Polizei konnte Personen auch ohne konkreten Verdacht anhalten, befragen, Taschen und Gepäck in Augenschein nehmen. Die polizeilichen Möglichkeiten gingen damit über die Regelungen der innerstädtischen Waffenverbotszonen hinaus.

Im Fokus der Polizei standen insbesondere die Party-Hotspots wie das Zülpicher Viertel und die Altstadt sowie das Dom-Umfeld und der Rheinboulevard. Darüber hinaus zeigten Polizistinnen und Polizisten am Görlinger Zentrum in Bocklemünd verstärkt Präsenz. (iri/mt/dpa)