Kölner WochenmarktHier sollte sie ermordet werden: Reker feiert besonderen Ort

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Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (hier mit Anton Bausinger und Wolfgang von Moers) hat am Mittwochmorgen (5. Mai) den neuen Wochenmarkt in Braunsfeld eröffnet. 

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Erste Spatenstiche, Bänder durchschneiden, etwas neu eröffnen: Für Stadtoberhäupter gehören derartige Termine zum Alltag. Die Neueröffnung des Braunsfelder Wochenmarkts am Mittwoch, 5. Mai, war für Henriette Reker jedoch alles andere als Routine: Genau dort, unweit der Aachener Straße, wollte sie 2015 der Rechtsextremist Frank S. ermorden.

  • OB Reker eröffnet Wochenmarkt in Braunsfeld
  • Köln: Neuer Platz entstanden
  • Lob für Bauherren Bausinger und von Moers

„Hallo Herr Krings“, ruft eine gut gelaunte Oberbürgermeisterin einem bekannten Obst- und Gemüsehändler zu, als sie aus ihrem Dienstwagen am Clarenbachplatz steigt. Reker wirkt locker wie eh und je, hält hier einen Plausch, da ein Schwätzchen.

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Neuer Wochenmarkt in Braunsfeld an der Clarenbach-Kirche (5. Mai). Hier wurde Henriette Reker 2015 Opfer eines Attentates.

Das Attentat spricht sie erst später an. Im Vordergrund steht die Neueröffnung des Marktes und das fertige Neubauprojekt, das zuvor bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte.

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Köln: Wochenmarkt-Neueröffnung: 70 Eigentumswohnungen und 600 Quadratmeter Gewerbefläche

Die Häuser wurden auf einer einspurigen Bahntrasse errichtet, auf der auch Gefahrgüter transportiert werden. Die Bahnstrecke wurde dabei von drei Seiten eingetunnelt. In drei miteinander verbundenen Häusern sind etwa 70 Eigentumswohnungen, knapp 600 Quadratmeter Gewerbefläche für Gastronomie und Einzelhandel sowie der neue Platz entstanden, auf dem die Markthändler nun ihre Lebensmittelstände aufgebaut haben.

Kölner Oberbürgermeisterin: „Hier hat sich mein Schicksal entschieden“

„Ich wohnte ja einst hier in der Nähe: Früher war es ein Ort, jetzt ist es ein Platz“, lobte Reker die Bauherren Anton Bausinger und Wolfgang von Moers sowie den Architekten Matthias Dittmann.

Sie sei dankbar, dass hier neues, urbanes Leben geschaffen wurde. Ein kleines Veedel, das trotz einer Hauptverkehrsstraße wie der Aachener sowie einer Güterbahnstrecke sehr lebenswert sei.

„Hier hat sich mein Schicksal entschieden“, kam Reker dann auf den für sie so besonderen Ort zu sprechen. „Genau das, was der Attentäter verhindern wollte - ein buntes, vielfältiges Leben - zeigt sich nun hier“, sagte Reker. Und ging lächelnd zu den Erdbeeren, um sich vor dem einsetzenden Regen zu schützen.