Groß-Aktion in KölnPolizei kontrolliert E-Scooter und zieht bittere Bilanz

Polizei kontrolliert E-Scooter-Fahrer auf dem Hohenzollernring in Köln.

Die Aktion der Kölner Polizei, hier auf dem Hohenzollernring, brachte einige Fälle hervor.

Die Kölner Polizei war in der Nacht auf Sonntag mit einer Aktion gegen Alkoholfahrten mit E-Scootern unterwegs. Sowohl die aktuelle als auch die generelle Bilanz ist ernüchternd.

Ob mit Unfällen, Auflagen der Stadt oder als entsorgter Schrott im Rhein: E-Scooter kommen in Köln einfach nicht aus den Schlagzeilen. In der Nacht auf Sonntag (21. August) hat sich nun auch die Polizei mit einer Schwerpunkt-Aktion den E-Rollern gewidmet. Die Bilanz, sowohl aktuell als auch in ihrer Gesamtheit, sieht düster aus.

Wie die Polizei Köln mitteilt, habe man mit der Aktion besonders auf die steigende Zahl von Unfällen reagieren wollen, die vermehrt durch Alkoholeinfluss zustande kommt.

Schwerpunkt-Aktion gegen Alkohol am Steuer von E-Scootern in Köln

Und tatsächlich: Bei den Kontrollen zwischen 19 Uhr am Samstagabend (20. August) und 4 Uhr in der Nacht wurde bei zehn Fahrerinnen und Fahrern Alkohol festgestellt. Bei sechs Fällen bewegen sich die Werte „nur“ im Bereich einer Ordnungswidrigkeit, sechs Mal wurden Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr eingeleitet.

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Frank Wißbaum, Direktionsleiter Verkehr bei der Polizei Köln, erläutert die Aktion: „Alkohol und Drogen gehören definitiv zu den vermeidbaren Unfallursachen. Da die Unfallursache ‚Alkohol‘ bei Unfällen mit E-Scootern eine große Rolle spielt, schauen wir uns die Situation in den besonders unfallträchtigen Zeiträumen jetzt genauer an.“

Die Bilanz in der Nacht war ernüchternd, das Gleiche gilt für die Unfallbilanz mit E-Scootern im Jahr 2022. Bis zum Stichtag 31. Juli sind 201 Verunglückte erfasst, davon alleine 185 Nutzerinnen und Nutzer der E-Scooter. 43 von ihnen trugen schwere Verletzungen davon, 142 wurden leicht verletzt.

Bilanz 2022: Polizei stellt 201 Verunglückte bei E-Scooter-Unfällen fest

Auffallend ist die Zahl von 104 Stürzen ohne Fremdbeteiligung. Bei den Unfallursachen steht die Alkoholisierung mit 60 Fällen an erster Stelle, gefolgt von der falschen Benutzung von Verkehrsflächen (36) und überhöhter Geschwindigkeit (24).

40 Mal erfasste die Polizei „sonstige“ Gründe. Hier dürfte, wie ein Sprecher der Polizei erklärt, vor allem „das nicht nachweisbare fahrerische Unvermögen“ im Vordergrund stehen. Außerdem gehe man von einer hohen Dunkelziffer aus.

„Jeder dürfte inzwischen wissen, dass Alkoholfahrten mit E-Scootern empfindliche Folgen bis hin zum Führerscheinentzug haben können und deshalb auch nicht die Polizei rufen“, so Direktionsleiter Wißbaum. (tw)