Der Fall MarienburgEin Jahr nach Überfall auf Geldtransporter in Köln: Eine heiße Spur?

Der spektakuläre Überfall auf einen Geldtransporter in Köln-Marienburg: Gibt es ein Jahr nach der Tat eine heiße Spur?

von Iris Klingelhöfer (iri)

Geldtransporter auf offener Straße gestoppt, Fahrer bedroht, Schüsse fallen, ein Fahrzeug geht in Flammen auf: Ein Jahr nach dem spektakulären Überfall in Marienburg sind die Täter weiterhin unbekannt, gibt es keine Festnahmen. 

Die Ermittlungen laufen jedoch mit Hochdruck weiter. Und inzwischen gibt es eine Spur – und die führt nach Belgien, wie Ulrich Bremer von der Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag (21. Juli 2023) gegenüber EXPRESS.de erklärt.

Geldtransporter in Köln-Marienburg überfallen: Täter aus Belgien?

Demnach hat eines der Fahrzeuge, das für den Überfall am 22. Juli 2022 genutzt wurde, vor der Tat die belgisch-deutsche Grenze passiert. Genauere Angaben wollen die Fahnderinnen und Fahnder derzeit allerdings nicht machen. 

Alles zum Thema Polizei Köln

Am Tattag war der Geldtransporter gegen 7.30 Uhr im Kölner Stadtteil Marienburg von zwei Wagen – vorne von einem dunklen Transporter, hinten von einem Renault – blockiert worden, als er an einer roten Ampel halten musste. Maskierte Täter in Kampfanzügen sprangen raus und bedrohten die Wachleute mit Schusswaffen und forderten sie auf, die Türen zu öffnen. 

Ein ausgebranntes Auto steht nach einem Überfall auf einen Geldtransport am Tatort.

Bei dem Überfall am 22. Juli 2022 in Köln-Marienburg wurde dieser geklaute Renault angezündet. 

Als diese dem Befehl nicht nachkamen, schoss mindestens einer der Täter mit einer Maschinenpistole auf den Geldtransporter. Mehrere Kugeln schlugen im Sicherheitsglas der Windschutzscheibe ein. 

Köln: Geldtransporter blockiert – mit im Rhein-Sieg-Kreis geklautem Auto

Anschließend steckten die Gangster den Renault in Brand und flüchteten ohne Beute in einem Transporter (ähnlich eines Opel Vivaro beziehungsweise Peugeot Expert) über die Militärringstraße in Richtung Verteilerkreis.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Später gab die Polizei bekannt, dass der angezündete Renault rund einen Monat vor der Tat im Rhein-Sieg-Kreis gestohlen worden war. Die dort angebrachten Kennzeichen waren ebenfalls geklaut. Sie stammten von einem Auto, das im Hahnwald abgestellt war. 

Nach dem Überfall verteilte die Polizei Fahndungsplakate in Tatortnähe, wandte sich an mögliche Zeuginnen und Zeugen. Auch eine überörtliche Fahndung nach den vier bis fünf Tätern wurde eingeleitet. Zwar gingen zahlreiche Hinweise ein – aber kein Hinweis führte bislang zu einer Festnahme.