Ein Jahr auf Krücken„Es waren dunkle Stunden“: Das Martyrium des Kölner Hotel-Chefs

Dirk Metzner auf der Dachterrasse des Lindner-Hotels in Köln.

Bald ein Jahr lang an Krücken: Hotel-Chef Dirk Metzner auf der Dachterrasse des Lindner in der Magnusstraße in Köln.

Er hat schlimme Monate hinter sich: Nach einer Hüftoperation griffen Bakterien das künstliche Gelenk von Kölns Hotel-Chef Dirk Metzner (54) an. Eine Odyssee, die noch nicht vorbei ist.

von Bastian Ebel (bas)

In Köln kennt man Dirk Metzner als hervorragenden Gastgeber und immer gut gelaunten Hotel-Chef in seinem Lindner-Hotel City Plaza in der Magnusstraße. Dass hinter ihm aber ein Jahr der Schmerzen und Ungewissheit liegt, hat er bisher verschwiegen. EXPRESS.de erzählt er seine Geschichte um ein neues Hüftgelenk.

„Bald feiere ich ein Jahr auf Krücken“, sagt Dirk Metzner süffisant. „Aber ich kann es ja nicht ändern.“ Denn vor genau einem Jahr sollte für den passionierten Golfer alles besser werden: Aufgrund von Arthrose sollte er ein neues Hüftgelenk bekommen. „Keine große Sache“, winkt er ab. „Rechts in der Hüfte habe ich auch schon eine Teil-Prothese.“

Köln: Keime nach Hüft-OP bei Kölner Hotel-Chef

Die Operation verlief hervorragend, Metzner trat nach acht Tagen die Reha an. „Die verlief auch erst einmal gut. Aber dann hat man mich dort an eine Beinpresse gesetzt.“ Was der Hotel-Chef nicht wusste: ein Behandlungsfehler. „Denn ich hätte nur mit dem eigenen Körpergewicht arbeiten dürfen.“

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Die Schmerzen wurden größer, schließlich platzte beim Diabetiker die Operationsnarbe. „Bei Diabetes ist die Wundheilung ohnehin nicht so gut. Ich musste noch einmal in die Klinik, aber zum Glück wuchs die Narbe gut zu.“

Doch die eigentliche Odyssee begann erst. „Ich habe wieder gearbeitet, aber die Schmerzen blieben. Dann war ich in diesem Frühjahr im Urlaub auf Mallorca.“ An einem Morgen konnte Metzner nicht mehr laufen, krümmt sich vor Schmerzen und musste in eine Klinik in Palma. „Von da aus bin ich mit Schmerzmitteln nach Deutschland zurückgeflogen und direkt in die Klinik gekommen.“

Das Ergebnis: Keime hatten sich im neuen Hüftgelenk festgesetzt und sie hatte sich gelockert. Kein Einzelfall in Deutschland, weshalb man bei der Endoprothetik sehr genau auf die Wundheilung- und Desinfizierung achtet. „Es waren dunkle Stunden für mich, ich hatte wirklich Depressionen und viel geweint.“

Also hieß es für den Patienten: Erneut in die Klinik, wo ihm das gerade frisch implantierte Gelenk entfernt und eine neue Hüfte eingesetzt wurde. Nach mehreren Wochen Reha geht es jetzt zum Glück aufwärts für Metzner.

„Ich werde jetzt noch viel Physiotherapie machen müssen, habe 23 Kilo abgenommen. Jetzt kann ich wieder etwas hoffnungsvoller nach vorne schauen.“

Er hofft, dass er bald wieder ganz der Alte ist. „Mit Gelenken ist es jetzt erst mal genug. Der Rest muss warten, bis er dran ist“, schmunzelt der Mann, der die Hoffnung nie verloren hat.