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„Stadtbahn Süd“Hoch, lang, teuer: Gigantischer Brückenplan über Bonner Verteiler

Über den Bonner Verteiler führt eine Brücke, über die eine Bahn fährt.

So sieht die sogenannte Vorzugsvariante für die „Stadtbahn Süd“ aus: Eine Brücke führt über den Bonner Verteiler – in sechs Metern Höhe. 

Die geplante Mega-Brücke über den Bonner Verteiler: So ist beim Projekt „Stadtbahn Süd“ der Planungsstand. 

von Philipp Meckert (pm)

Während die dritte Baustufe der „Nord-Süd-Stadtbahn“ seit Jahren die Bonner Straße in Marienburg lahmlegt, baut sich dahinter schon die nächste große Staufalle auf: Die „Stadtbahn Süd“, die mit ihrer Verlängerung 17.000 Menschen aus den weiter wachsenden Stadtteilen Rondorf und Meschenich besser und schneller an die Innenstadt und den Hauptbahnhof anbinden soll, soll via Monsterbrücke über den Bonner Verteiler fahren.

Bis in den Freitagabend (24. Februar 2023) hinein wurde per Livestream bei einer Bürgerveranstaltung der Stadt, vertreten durch Ascan Egerer, Dezernent für Mobilität der Stadt Köln, über die Vorplanung informiert und diskutiert.

Bonner Verteiler: Verkehr kreist unter Gleisen der „Stadtbahn Süd“

Zahlreiche Fragen von Betroffenen und Interessierten erreichten per Chat die Verantwortlichen. Besonders Brückenbauwerk, der Verlauf und die Konsequenzen standen im Fokus. „Die Länge der kompletten Brücke dürfte schätzungsweise einen Kilometer betragen“, sagte Torsten Ilg von der Partei Freie Wähler zu EXPRESS.de. „Die Skizze der Stadt Köln zeigt ja den Beginn der Erhebung auf Höhe der ‚All Saints Church‘ an der Bonner Straße Ecke Lindenallee – und wie die Brücke etwa 500 Meter hinter dem Verteilerkreis nach rechts abgeleitet werden soll.“

Unter den Gleisen in etwa sechs Metern Höhe soll dann der Verkehr am Bonner Verteiler weiter kreisen – und auch die nahe A4 soll später unter der Brücke verlaufen. Die Kosten der insgesamt rund 6,5 Kilometer langen, mit sechs neuen Haltestellen geplanten Trasse schätzt die Stadt auf „rund 140 Millionen Euro“. Plus Nebenkosten, etwa aus Auflagen zum „Bau und Betrieb in der Wasserschutzzone II im Bereich des Wasserwerks Hochkirchen“.

Von dort aus werden große Teile des Kölner Südens, Brühl und weitere Teile des Rhein-Erft-Kreises mit wertvollem Trinkwasser versorgt. Deshalb kam ein Tunnel unter dem Bonner Verteiler nicht infrage.

An Bonner Verteiler muss Kunstwerk für Stadtbahn Süd weg

Klar ist: Die Aral-Tankstelle samt Burger King werden der Brücke weichen. Ebenso wohl die rote, 50 Meter hohe Stele, die als urheberrechtlich geschütztes Kunstwerk in Kopie exakt 23 Kilometer entfernt in Bonn steht – und so die beiden Städte über die A 555, Deutschlands älteste Autobahn, verbindet.

Blick auf den Bonner Verteiler mit Aral-Tankstelle und Kunst-Stele

Der Bonner Verteiler: Noch befindet sich dort die Aral-Tankstelle sowie die rote Kunst-Stele. Beides müsste weg. 

Auch die parallel zur Autobahn verlaufende Straße „Im Wasserwerkswäldchen“ soll gesperrt werden, um das Trinkwasser zu schützen. Politiker Torsten Ilg sieht diese Sperrung kritisch. Die Stadt handele hier „aus rein ideologischen Gründen gegen den Individualverkehr und produziert massive Staus in den Wohngebieten.“

Wann mit dem Bau der Monsterbrücke begonnen wird, steht noch nicht fest. In der Diskussion am Freitagabend fragte ein Teilnehmer: „Bei einem Einzugsgebiet mit 17.000 Einwohnern ist, wenn man die KVB-Nutzungszahlen zugrunde legt, mit einer täglichen Nutzung durch circa 1700 Personen zu rechnen. Rechtfertigt das dieses Megaprojekt und die Kosten?“ Auch darüber wird wohl noch viel diskutiert werden.