Monatelange Zitterpartie und harter Kampf: Bei Ford in Köln ist die Entscheidung gefallen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dem ausgehandelten Kompromiss zugestimmt.
Nach Zitterpartie in KölnEntscheidung bei Ford – so geht es jetzt weiter

Copyright: Arton Krasniqi
Das Ford Werk in Köln-Niehl am Rhein.
Aktualisiert05.09.2025, 14:41
Was für ein klares Ergebnis! Mit einer überwältigenden Mehrheit von 93,5 Prozent haben die Gewerkschaftsmitglieder bei Ford dem Verhandlungsergebnis zugestimmt. Damit ist der wochenlange Arbeitskampf bei dem Kölner Autobauer vorerst beendet.
David Lüdtke, der Vertrauenskörperleiter von Ford Niehl/Merkenich, ist erleichtert: „Mit der erneut hohen Wahlbeteiligung (80,9 Prozent) und dem eindeutigen Ergebnis in Höhe von 93,5 Prozent Zustimmung zum Verhandlungsergebnis, haben uns die Kolleginnen und Kollegen bestätigt, wie wichtig ihnen genau diese Sicherheit war“. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Der Streit zwischen der Belegschaft und dem Management hatte sich zugespitzt. Im Mai kam es sogar zum ersten Streik in der langen Geschichte der Kölner Ford-Werke, die 1930 gegründet wurden. Für einen Tag stand die Produktion komplett still.
Keine News mehr verpassen: Jetzt hier gratis die EXPRESS-App für iPhone oder Android runterladen.
Der Druck auf Ford ist immens. Besonders der Verkauf der neuen E-Autos aus Köln läuft schlechter als erhofft. Deshalb sollen bis Ende 2027 Tausende Stellen wegfallen: 2.900 von noch rund 11.500 Arbeitsplätzen – das ist fast ein Viertel der Belegschaft!
Der jetzt angenommene Kompromiss soll den harten Schnitt abfedern. Wer das Unternehmen verlässt, soll eine recht hohe Abfindung bekommen. Zusätzlich gibt es eine Finanz-Vereinbarung mit dem US-Mutterkonzern, die den verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Sicherheit geben soll.
Ein kleiner Lichtblick: Zuletzt zogen die Verkaufszahlen von Ford-Pkw in Deutschland wieder etwas an. Der Marktanteil kletterte seit Jahresbeginn von rund 3 auf 4,5 Prozent. (red)