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Beerdigung in KölnDummse Tünns „Rückkehr“ in sein Veedel – dort liegt auch sein Bruder (†34)

Dummse Tünn stützt seine Mutter bei einer Beerdigung.

Dummse Tünn (r.) und ein weiterer Bruder stützen „Dummse Mam“ bei der Beerdigung von Heinrich Dumm. 

Wenn „Dummse Tünn“ alias Anton Dumm am Mittwoch (13. März) auf dem Friedhof in Rath beerdigt wird, gibt es Zeitzeugen, bei denen Erinnerungen wach werden.

von Ayhan Demirci (ade)

Es waren dramatische Tage in der Vorweihnachtszeit des Jahres 1968. Der 34-jährige Heinrich „Hein“ Dumm, Dummse Tünns Bruder, war nach einem Streit in einem Kölner Lokal erschossen worden. Am 20. Dezember gab der Zuhälter und „König der Unterwelt“ seinem toten Bruder auf dem Rather Friedhof das letzte Geleit.

Fotos zeigen, wie er und andere Angehörige die Mutter, genannt „Dummse Mam“, stützen müssen. Etwa 100 Menschen waren an jenem winterlichen Tag an den Begräbnisort am Fockerweg gekommen.

Köln: Dummse Tünn wird in Rath beerdigt

Um beim Abschied von seinem Bruder überhaupt dabei sein zu können, hatte der damals gefürchtete Anton Dumm für zwei Tage das Gefängnis Rheinbach verlassen dürfen. Dumm war 1966 wegen mehrerer Straftaten, darunter Körperverletzung, Zuhälterei und versuchter Notzucht, wie es damals hieß, ins Zuchthaus geschickt worden.

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Die lokale Presse schrieb über die Gefängnis-Sondergenehmigung für Dummse Tünn: „Als er es jetzt für kurze Zeit ohne Handschellen und Bewachung verließ, musste er sein Ehrenwort geben, dass er bis heute Nachmittag 17 Uhr zurückkehren würde. Dass er Wort hält, daran zweifelt niemand. Dumms Strafe läuft bereits im kommenden Jahr ab.“

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Hein Dumm war erst wenige Tage zuvor ums Leben gekommen. Tatort war die Vietorstraße Ecke Vorsterstraße in Kalk. Die Ermittlungen der Mordkommission ergaben laut Polizeireportern, dass sich Dumm „mit zum Teil angetrunkenen Gastarbeitern“ an der Theke eines Kalker Lokals angelegt hatte.

„Euch Berserker mache ich fertig, ihr habt mich in den Bau gebracht“, soll Hein Dumm im „Türkenlokal“ verkündet haben. Die Wirtin habe den Streithähnen die Tür gewiesen. „Dumm ging mit seinen Bekannten. Die Türken folgten ihnen.“

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Auf dem Bürgersteig passierte es: Der 27-jährige Ertan S. feuerte aus seinem 38er-Colt mehrere Schüsse auf Hein Dumm und verletzte ihn tödlich. Ein anderer aus der Dumm-Clique erlitt einen Streifschuss. Der Täter stellte sich einen Tag nach der Tat der Polizei.

Zeitungsabschnitt eines Fotos von Heinrich Dumm.

Heinrich Dumm starb mit 34 Jahren.

In der Kölner Presse hieß es: „Die Unterwelt ist sich klar: Anton Dumm wird seinen Bruder rächen, wenn er im Mai aus dem Zuchthaus Rheinbach entlassen wird.“

Wenige Monate später gerät ein türkischer Barbetreiber in der Gaststätte „Bourbon-Street“ in eine Massenschlägerei mit Deutschen. Auch Dummse Tünn wird gesehen. Das 34-jährige Opfer wird mit einem Stuhlbein erschlagen. „Rachemord in der Kölner Unterwelt?“, schreibt der EXPRESS. Der Polizeipräsident höchstpersönlich erklärt: „Er war zwar im Lokal, aber er hat im Gegenteil noch versucht, die Eskalation der wilden Prügelei zu verhindern.“ Dafür gebe es 20 Zeugen – mindestens.