+++ EILMELDUNG +++ DSDS Pietro macht RTL-Entscheidung offiziell – Seitenhieb gegen Bushido

+++ EILMELDUNG +++ DSDS Pietro macht RTL-Entscheidung offiziell – Seitenhieb gegen Bushido

„Von Anfang an begeistert“Neuer Hingucker an Kölner Haltestelle hat eine besondere Geschichte

Die Einweihung des Kunstwerks in der U-Bahn Breslauer Platz. Kölner Künstlerin Marion Anna Simon und  Bewohner David.

Künstlerin Marion Anna Simon ist mit ihren Helferinnen und Helfern wie David froh, dass es voll­bracht ist. Das Kunst­werk, ein Porträt des Kölner Arztes Dr. Hubert Dormagen, wurde am Freitag (18. November 2022) im U-Bahn­hof Breslauer Platz in­stal­liert.

Ein neues, großes Kunstwerk hängt an der KVB-Haltestelle am Breslauer Platz. Das Porträt hat eine besondere Geschichte.

von Ayhan Demirci  (ade)

Es war ein bewegendes Projekt, entstanden ist ein einzigartiges Kunstwerk – und das hat jetzt seinen Platz mitten in der Stadt gefunden, in der U-Bahn-Haltestelle Breslauer Platz.

Der Clou an der Sache: Das überdimensionale Porträt des Kölner Arztes Hubert Dormagen (1806 - 1886) wurde unter Anleitung der Künstlerin Marion Anna Simon (50) von 26 geistig- und schwerstbehinderten Bewohnerinnen und Bewohnern des Dr.-Dormagen-Guffanti-Hauses gemalt.

KVB-Haltestelle am Breslauer Platz: Hubert Dormagen „kehrt zurück nach Hause“

Am Freitag (18. November 2022) wurde das Kunstwerk in Anwesenheit von KVB-Chefin Stefanie Haaks und Bürgermeister Ralph Elster feierlich enthüllt.

Haaks würdigte es als „Bereicherung für die Stadt, die KVB, die Haltestelle und die Menschen, die sie nutzen“. In unmittelbarer Umgebung des Hauptbahnhofs war auch der Lebensmittelpunkt des Arztes und Stifters Hubert Dormagen: In der Johannisstraße leitete er ein Bürgerhospital, nahe dem Breslauer Platz besaß er außerdem Häuser (Goldgasse und Kostgasse).

Mit dem Kunstwerk, sagte Bürgermeister Elster über Dormagen, „kehrt er zurück nach Hause“. Der vermögende Mediziner und Kunstsammler – seine Sammlung befindet sich heute im Wallraf-Richartz-Museum – hatte drei Jahre vor seinem Tod in seinem Testament verfügt, dass mit seinem an die Stadt vermachten Vermögen am Breslauer Platz ein „Krüppelheim“ entstehen sollte.

Es entstand schließlich fast 30 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1913 an einem anderen Ort – am Lachemer Weg in Köln-Longerich, wo es bis heute als städtisches Behindertenzentrum fortbesteht.

Porträt am Breslauer Platz: „KVB von Anfang an begeistert“

Im Rahmen eines von der Städtischen Stiftung Dr. Dormagen-Guffanti vergebenen Stipendiums realisierte die aus Bitburg stammende und in Köln-Mülheim lebende Künstlerin Marion Anna Simon seit 2018 ein Porträt des Gründers – gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Heims.

Nehmen Sie hier gerne an unserer Umfrage teil:

Sie erklärt: „Für Menschen mit einer starken geistigen und körperlichen Behinderung ist die Möglichkeit begrenzt, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Es war deshalb Ziel und Teil meines Konzeptes, diese Menschen, die allzu oft am Rande leben, in die (Stadt-) Mitte und mitten ins Leben zu holen. Sie sichtbar zu machen im öffentlichen Raum.“

EXPRESS.de hatte im Herbst 2018 über Simons Idee berichtet, die U-Bahn-Haltestellen Heumarkt und Breslauer Platz erschienen ihr passend, für letztere hatte sie am Computer eine Visualisierung gestaltet. Sie stellte ihre Vision der KVB vor: „Dort war man von Anfang an begeistert“ sagt sie.

Eine Bewohnerin der Dormagen-Guffanti-Stiftung malt. Foto honorarfrei von der Künstlerin Marion Anna Simon

Eine Be­woh­ne­rin des Be­hin­der­ten­zen­trums Dr. Dor­ma­gen-Guf­fanti beim Malen.

Als Ausgangsfigur für das Porträt wählte sie die Silhouette einer Büste Dormagens, die sich im Foyer der Stiftung befindet. Ein Foto der Büste teilte sie in 90 Einzelfelder auf, die durchnummeriert wurden. Die Teilnehmenden suchten sich aus, welches der Felder sie malen wollten und es oblag einzig ihrer Fantasie, wie sie die Person auf dem Bild gestalten wollten.

So entstand am Ende ein Kaleidoskop völlig unterschiedlicher Malereien, die ineinander verwoben „das Bildnis des Dr. Dormagen zu neuem Leben erwecken“. Marion Anna Simon: „Die Arbeit im Atelier hat gezeigt, welches Potenzial in den Menschen steckt.“