Die Deutsche Bahn nutzt die Sommerferien für ein Mega-Projekt in Köln! Die berüchtigte „Idiotenbrücke“ wird ersetzt. Das hat krasse Folgen für den Verkehr: Die Innere Kanalstraße wird gesperrt und im Bahnverkehr kommt es zu massiven Ausfällen.
Kölner Unfall-HotspotBahn macht „Idiotenbrücke“ platt – Vollsperrung der Inneren Kanalstraße

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Die Bahn baute eine neue Eisenbahnbrücke an der Inneren Kanalstraße als Ersatz für das alte Bauwerk. Die bisherige, eingleisige Brücke steht an der Einmündung der Escher Straße (Richtung Krefelder Straße) und wird nach Fertigstellung des Neubaus abgebrochen.
Jetzt ist endgültig Schluss für eine der bekanntesten „Idiotenbrücken“ Kölns! Die Deutsche Bahn macht in den Sommerferien Nägel mit Köpfen und tauscht das 110 Jahre alte Bauwerk auf der Inneren Kanalstraße (zwischen Krefelder Straße und Hornstraße) aus. Kostenpunkt: satte 13,5 Millionen Euro.
Für Autofahrer und Autofahrerinnen bedeutet das: An zwei Wochenenden im August wird die Innere Kanalstraße komplett gesperrt! Das betrifft die Zeit zwischen Freitag, 8. August (22 Uhr) bis Montag, 11. August (5 Uhr) und Freitag, 15. August (22 Uhr) bis Montag, 18. August (5 Uhr). In dieser Zeit wird die brandneue Brücke eingesetzt.
Zuvor hatte es in einer Mittelung der Deutschen Bahn geheißen, die Straße werde für die gesamte Zeit zwischen dem 8. und 18. August gesperrt, dies wurde inzwischen korrigiert.
Unter der alten Brücke hatten sich immer wieder Lkw festgefahren, weil ihre Fahrer und Fahrerinnen die niedrige Durchfahrtshöhe unterschätzt hatten.
Auch für Fahrgäste der Bahn wird es ungemütlich
Auch für Fahrgäste der Bahn wird es ungemütlich. Die Arbeiten starten schon am 18. Juli und dauern bis zum 29. August. In der ersten Phase von Freitag, 18. Juli (21.00 Uhr), bis Freitag, 8. August (21.00 Uhr), kommt es nachts zwischen 21.00 und 5.00 Uhr zu Teilausfällen bei den Linien S 6, S 12 und RB 25. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird zwischen Frankfurter Straße und Porz-Wahn eingerichtet.
Richtig dicke kommt es dann in der Hauptphase von Freitag, 8. August (21.00 Uhr), bis Freitag, 29. August (8.00 Uhr). Die S 6 fällt zwischen Mülheim und Worringen komplett aus! Die S 11 wird in Richtung Düsseldorf umgeleitet und hält nicht am Hansaring und in Nippes. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird zwischen dem Hauptbahnhof und der Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel eingerichtet.
Besonders hart trifft es Pendler und Pendlerinnen aus Chorweiler. Zeitgleich zu den S-Bahn-Arbeiten erneuert die KVB die Gleise der Linie 15 zwischen Longerich und Chorweiler. Auch hier fahren nur Busse.
Das sorgt auch für Kritik. „Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit werden KVB und S-Bahn zeitgleich eingestellt. Zuletzt bei der S-Bahn von Köln-Mülheim nach Köln-Deutz während der Brückensperrung der Mülheimer Brücke für die KVB und nun Chorweiler“, sagt Roland Schüler, Verkehrsexperte der Grünen und Mitglied der Bezirksvertretung Lindenthal.
„Ein dicht besiedelter Stadtteil mit 13.000 Einwohnern und Einwohnerinnen wird von der Schiene abgeschnitten. Hinzu kommen noch 6000 Menschen aus Heimersdorf. KVB und DB Regio NRW arbeiten aber nicht zusammen. Und was macht eigentlich go.Rheinland, um solche Abbindungen ganzer Stadtteile vom Schienenverkehr zu vermeiden?“ (red)