Wer kennt das nicht?Kölner Firma will Trend stoppen, der viele nervt

Unrat am Straßenrand mit dem Hinweis zu verschenken.

In Köln gibt es immer mehr Sachen am Straßenrand „zu verschenken“, wie auf diesem Foto aus dem Juni 2019, das in Sülz aufgenommen wurde.

In Köln laden immer mehr Menschen Sachen, die sie nicht mehr benötigen einfach am Straßenrand ab. Die neue Kultur des „Verschenkens“ kommt nicht bei allen gut an.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln. Gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht. Das dürften sich viele Menschen in Köln denken, wenn sie am Straßenrand abgestellte alte Sachen mit dem Hinweis „zu verschenken“ sehen. Der Trend hat auch die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) auf den Plan gerufen, die den Unrat mit einer Idee von den Kölner Straßen verbannen möchten.

Köln: AWB bietet Tauschbörse an, um „Zu-Verschenken-Trend“ von der Straße zu holen

Kistenweise Bücher, diverse Möbel wie Regale oder Tische und  117 Hefte eines bekannten Geologie-Magazins, die laut Anbieter „zu schade für den Altpapiercontainer“ sind.

Diese und viele weitere Inserate gibt es schon bei der Tauschbörse der AWB. Getreu dem Motto „Weggeben statt Wegwerfen“. Das Portal ist über die Internetseite www.awbkoeln.de/tauschboerse zu erreichen.

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Köln: Zu verschenkende Sachen am Straßenrand werden oft zu Sperrmüll 

Dass es ratsam ist, nicht mehr benötigte Gegenstände lieber zu verschenken als in dem Müll zu werfen, sieht auch die AWB Köln so. In einer Mitteilung wird erklärt: „Den Trend, Dinge lieber zu verschenken als sie wegzuschmeißen, finden wir toll! Egal ob alte Bücher, Möbel oder Musikinstrumente – oft können andere das, was die einen nicht mehr brauchen, noch sehr gut nutzen.“

Das Problem dabei: „Allerdings stellen viele Leute ihre alten Sachen oft einfach vor die Tür. So wird aus dem gemeinnützigen Gedanken schnell eine Belastung für die restliche Bevölkerung, denn Wetter oder - leider - auch Vandalismus verwandeln die noch gut benutzbaren Gegenstände innerhalb kürzester Zeit in Sperrmüll am Wegesrand - und das will natürlich niemand.“

Ein Blick auf die Tauschbörse könnte sich also lohnen. Derzeit sind noch diverse Wohnwände, Pflanzen wie eine Agave oder ein geräumiger Koffer mit Rollen kostenlos zu haben. Wer schon mehr als genug hat, kann bei Bedarf selber ein Inserat erstellen, damit noch benutzbare Sachen nicht unnötig im Müll landen. Dafür muss der Bezirk und die Rubrik, wie „für Kinder“ oder „Garten“ angegeben werden. Dabei kann ein Foto des Objekts mit Beschreibung hochgeladen und ausgewählt werden, das getauscht oder verschenkt werden soll.