Wegen einer fehlenden Feuerleiter ist eine Etage einer Kita dicht gemacht worden. Jetzt haben sich der Vermieter und die Stadt geäußert.
Gefahr für Leib und LebenEtage von Kölner Kita gesperrt: Fehlende Leiter sorgt für Wirbel
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Wegen Mängel wurde am Freitag (13. Oktober 2023) eine Etage der Kita Gebrüder-Coblenz-Straße dicht gemacht
Schock für Mitarbeitende und Eltern: Die erste Etage der Kita Gebrüder-Coblenz-Straße ist am Freitag (13. Oktober 2023) von jetzt auf gleich von der Stadt gesperrt worden.
Der Verdacht: Gefahr für Leib und Leben wegen einer fehlenden Feuerleiter!
Deutzer Kita-Etage dicht gemacht – auch Politik schaltete sich ein
Aufgefallen war das bei einem unangekündigten Besuch des Bauaufsichtsamtes. Das stellte fest, dass laut eines Bauantrags eigentlich eine Feuertreppe vorhanden sein müsste. Was sie aber nicht. Daher wurde das Kinder- und Jugendamt informiert.
Das entschied über die sofortige Sperrung der ersten Etage, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Daraufhin mussten zwei Gruppen der städtischen Kita mit insgesamt rund 44 Kinder ausgelagert werden, unter anderem in eine Mehrzweckhalle.
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Die Eltern sind wütend, der Vermieter verweist an die Stadt und auch die Politik hat sich eingeschaltet. Nach einem Dringlichkeitsantrag war die Kita am Donnerstagnachmittag (19. Oktober 2023) Thema in der Bezirksvertretung Innenstadt – die Verwaltung wurde aufgefordert, die baulichen Mängel in der Deutzer Kita zu beheben.
Für die Eltern ist die Etagenschließung grundsätzlich nachvollziehbar. „Niemand möchte im Erstfall nicht in der Lage sein, das Gebäude verlassen zu können“, so Denise Beek, Elternbeiratsvorsitzende und selbst betroffene Mutter. Wegen der nicht vorhandenen Feuerleiter nahmen die Kita-Verantwortlichen zunächst den Vermieter, die „Bauen für Menschen GmbH“ (BfM), in die Pflicht.
Schließlich, so erklärte Denise Beek, seien bereits drei Wochen vor den Sommerferien alle Kinder aus der Kita für entsprechende Baumaßnahmen ausgezogen. Doch nach insgesamt mehr als sechs Wochen sei immer noch keine Feuertreppe angebracht worden und der Kita-Betrieb zunächst ohne wieder losgegangen. „Wir sind fassungslos, sauer und betroffen, wie man mit uns und unseren Kindern umgeht“, sagte Denise Beek.
Stadt Köln gibt zu: Sperrung der Kita-Etage unter Zeitdruck erfolgt
Jetzt hat allerdings die Stadt eingeräumt, dass die Entscheidung zur Sperrung des ersten Obergeschosses am Freitag letzter Woche „unter höchstem Zeitdruck vor dem Wochenende und ohne Möglichkeit einer Altaktenrecherche zum baurechtlichen Gebäudegenehmigungsbestand“ erfolgt sei. Inzwischen sei das Ganze nachbearbeitet worden.
Dabei hat sich herausgestellt, dass rein baurechtlich gesehen, die Feuertreppe gar nicht erforderlich ist, da es bereits einen zweiten Rettungsweg gibt.
„Die Feuerwehr könnte im Notfall Menschen von außen über Leitern retten“, so Jutta Doppke-Metz vom städtischen Presseamt. Demnach würde eine Feuerleiter „nur zur Verbesserung der Rettungswegsituation“ dienen.
Keine akute Gefahr: Obere Etage der Kita der Stadt Köln bleibt weiter dicht
„Daher hat das Bauaufsichtsamt heute das Amt für Kinder, Jugend und Familie von der Aufhebung der akuten Gefahrenvermutung in Kenntnis gesetzt“, erklärte die Sprecherin am Donnerstag (19. Oktober).
Das Amt für Kinder, Jugend und Familie hat aber entschieden, die obere Kita-Etage trotzdem zunächst nicht zu nutzen, bis die Stahlaußentreppe installiert ist. Die Arbeiten sollen jetzt schnellstmöglich durchgeführt werden.
Dazu stellt BfM-Geschäftsführer Carsten Brausch klar, dass bereits Mitte Oktober 2022 der Bauantrag für ein Maßnahmenpaket zur Entfluchtung gestellt und Anfang Juni 2023 von der Stadt genehmigt worden sei. Am 26. Juni hätten die Arbeiten, wie Abriss und Umsetzen von Wänden, Stemmen neuer Fluchttüren, begonnen.
Kölner Kita: Vermieter wartet auf Baugenehmigung für Feuertreppe
Die Montage der Feuertreppe benötige jedoch eine weitere umgehende Baugenehmigung der Stadt Köln – diese werde jetzt nach Aufmaß und Berechnung der Statik beantragt, so Brausch gegenüber EXPRESS.de.
„Die BfM als Vermieter ist bereits in Verhandlung mit einem Fachunternehmen, um unverzüglich die Fertigstellung der in Rede stehenden Fluchttreppe umzusetzen. Ziel ist es, unmittelbar nach der Genehmigung durch die Stadt Köln diese montieren zu lassen“, erklärt der Geschäftsführer weiter.
Er erwartet, dass die Genehmigung schnell da ist. Brausch: „Unser großes Interesse ist, dass die Kinder wieder schnellstmöglich ihre Kita nutzen können.“