3000 Euro „Kopfgeld“Kay (52) ist in Köln eines von tausenden Opfern – doch jetzt wehrt er sich

Kay Meiners steht vor einem Baum, auf den er das Mini-Plakat mit dem Hinweis auf 3000 Euro Belohnung geklebt hat.

Kay Meiners sucht den Dieb, der sein Fahrrad geklaut hat. Dabei setzt er auf ungewohnte Mittel.

3000 Euro Kopfgeld für den Fahrrad-Dieb – kombiniert auf drei Zahlungen. Der Kölner Kay Meiners will die Tat nicht auf sich sitzen lassen.

von Ayhan Demirci (ade)

Fahrraddiebstahl: ein Allerweltsdelikt – leider! Täglich „verlieren“ Kölnerinnen und Kölner ihr Rad an Kriminelle. Kay Meiners (52), Mitarbeiter bei der Hans-Böckler-Stiftung, ist ein Betroffener von Tausenden im Jahr.

Sein Fall ist bei der Polizei unter der Vorgangskennung 240509-0651-IP6037 registriert. Zuständig ist das Kölner Kriminalkommissariat 58. Doch Meiners lässt es nicht dabei bewenden. „Mir ist das Rad ans Herz gewachsen.“ sagt er – daher will Kay Meiners nicht tatenlos sein.

Fahrrad in Köln geklaut: Kay (52) setzt ungewöhnlich hohe Belohnung aus

Er hat in einem Radius von einem Kilometer vom Tatort (vor seinem Wohnhaus an der Venloer Straße) DIN-A4-große Botschaften an Laternenmasten und auch Bäumen angebracht: Der Bestohlene will eine ungewöhnlich hohe Belohnung zahlen für den Fall, dass das Rad wieder auftaucht.

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Die Person, die das bewerkstelligt, erhält 1000 Euro, sobald Meiners wieder im Besitz seines Mountainbikes mit der Bezeichnung „Trek Superfly Elite 2013“ ist. Weitere 1000 Euro möchte er zahlen, wenn auch der Täter ermittelt und ergriffen werden kann. Eine weitere Tranche von 1000 Euro fließt bei einer Bestrafung des Fahrraddiebes durch die Justiz.

„Das Rad ist sechs, sieben Jahre alt. Ich hatte es gerade erst instandgesetzt, neue Bremsen, ein neuer Sattel“, erzählt sein Besitzer. „Es geht mir auch nicht ums Geld. Der Diebstahl dürfte durch meine Versicherung abgedeckt sein. Es hat für mich auch einen symbolischen Wert, wenn ich diesen Diebstahl nicht so einfach hinnehme.“

Ein Gestänge vor einem Wohnhaus, an dem Fahrräder festgemacht sind.

Der Tatort: An diesem Gestänge vor dem Haus war das Fahrrad festgemacht.

Meiners arbeitet bei der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf – und fuhr an guten Tagen auch schon mal mit dem Rad ins Büro, was etwa zwei Stunden dauerte. „Damit die Pfunde etwas purzeln.“

Das Fahrrad nimmt im Kölner Straßenverkehr zuletzt eine immer wichtigere Rolle ein. Regelmäßig kann die Stadt diesbezüglich neue Rekordzahlen vermelden.

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Die Chance, dass Meiners sein Rad zurückerhält, ist gering – aber sie ist da. Die Kölner Kriminalstatistik für das Jahr 2023 weist 8871 Fahrraddiebstähle auf und eine Aufklärungsquote von 5,95 Prozent. Der entstandene Gesamtschaden belief sich auf fast elf Millionen Euro.

Im Januar hatte die Polizei einen Fahrraddieb in Lindenthal auf frischer Tat festgenommen und im Bungalow-Garten des Mannes am Kalscheurer Weg 30 Räder entdeckt, die er offenbar gestohlen hatte.